7. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Lernen ins Blaue

KRITIK: Lehrende stehen vor einem großen Problem: Was sollen sie ihren Studierenden noch vermitteln? Wozu sollten diese Faktenwissen anhäufen, das sie mit wenigen Klicks im Internet finden können? Zumal vieles von dem, was heute aktuell ist, morgen schon veraltet sein kann. Gute Fragen: Müssen Lehrer noch Rechtschreibung vermitteln? Fremdsprachen lehren? Matheformeln drillen? Gedichtinterpretationen erklären? All das kann künstliche Intelligenz uns heute schon abnehmen. Brauchen wir nur noch die Fähigkeit, die Fragen an die KI so zu formulieren, dass wir gute Antworten erhalten?

Natürlich nicht, da sind sich die Experten einig (Deep Learning). Wir sollten auch in der Lage sein zu erkennen, ob die Antworten der KI sinnvoll sind. So wie beim Taschenrechner. Niemand muss mehr komplizierte Rechnungen im Kopf lösen, aber schon abschätzen können, ob das Ergebnis, das der Rechner anzeigt, stimmen kann. So sollten wir auch Grafiken lesen können, Bilder deuten und Zahlen interpretieren können.


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Tatsächlich? Kann ich nicht die KI auch fragen, wie ich einen Prompt am besten formuliere? Ob ein Bild echt ist? Wie ich eine Grafik zu interpretieren habe? Scherz … Ich brauche also doch noch Fachkompetenz, um die mir angebotenen Lösungen beurteilen zu können. Was sonst noch? Naja, die berühmten Soft Skills natürlich. Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit usw. Was auch immer das sein mag. Und selbst wenn die KI mir eine perfekte Rede schreibt – ich muss sie immer noch überzeugend vortragen und Menschen für mich gewinnen – ihre Fragen so beantworten, dass sie mir folgen.

Neugierig bleiben

Und weil wir ja noch am Anfang stehen und sich die Herausforderungen ständig ändern, müssen wir stetig weiter lernen. Da ist es wieder, das lebenslange Lernen. Und das Jammern, dass die meisten Unternehmen viel zu wenig Zeit und Geld in Weiterbildung stecken. Nur was genau sollen sie vermitteln? „Keiner weiß, wohin die KI-Reise geht. Alle lehren und lernen: auf Vorrat, aufs Geratewohl – ins Blaue.“ Vielleicht ist das schon die ganze Botschaft: Da niemand sagen kann, welches Wissen und welche Fähigkeiten morgen gefragt sind und welche schon bald überflüssig sein werden, lerne irgendwas. Trainiere dein Hirn, bleib offen, neugierig, skeptisch. Finde heraus, worin du gut bist und was du gern tust und werde darin besser – und hoffe, dass du dir das auch in Zukunft nutzt.

Vor allem: Hör nicht auf diejenigen, die dir heute sagen wollen, was du unbedingt benötigst. Sie wissen es schlichtweg nicht. So wie sich immer mehr Studierende auf Informatik stürzen, wohl wissend, dass KI längst selbstständig programmieren kann.

Sieht also zukünftiger Unterricht so aus wie in dem Beitrag am Anfang beschrieben? Ein Professor ohne Skript, ohne Folien, ohne Vorlesungen. Er stellt eine Aufgabe und das Team soll sie gemeinsam lösen. Am Ende steht auch keine Prüfung mehr, sondern ein Ergebnis, z.B. ein Event. Es könnte aber auch ein Roboter, eine Drohne, ein neues Konzept sein. Ob die Studierenden damit fit sind für das, was auf sie zukommt? Weiß niemand. Wird sich herausstellen. Wie bereits gesagt: Lernen ins Blaue hinein.

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