Künstliche Intelligenz: Bei einem Experiment, bei dem Menschen bei Rauchentwicklung von einem Roboter aus dem Raum geführt wurden, vertrauten sie diesem, obwohl sie die Hinweisschilder an den Türen sahen und der Roboter sie schon einmal falsch geleitet hatte. Fazit der Forscher: Es könnte sein, dass wir der KI mehr vertrauen als es angemessen wäre. (Ob die Menschen auch einem Angestellten vor Orte gefolgt wären, wird hier nicht berichtet.) (OSC 04/2024 S. 329)
Lügen: Forscher der Kölner Journalistenschule haben in einem Experiment herausgefunden, dass man an den Bewegungen des Mauszeigers erkennen kann, ob Menschen lügen. Die Probanden füllten ein Formular zu einem Versicherungsfall aus. Wer schummelte, bewegte die Maus langsamer und wich stärker vom direkten Weg ab. Eine Software erkennt das jetzt und schlägt Alarm. (Harvard Business Manager 08/2024 S. 18-19)
Arbeitsbelastung: Bei einer Umfrage gaben fast 50% der Befragten an, weniger Kraft für ihre Arbeit zu haben als vor drei Jahren. Dabei sind jüngere Menschen stärker betroffen als ältere. Erklärung: Die Motivation von der Art „Streng dich an, damit du in Zukunft…“ ist angesichts der vielen Krisen dahin. Und anders als die Älteren wollen sie ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens erkennen. Was hilft? Arbeitgeber müssen stärker den ganzen Menschen sehen. Und vor allem: Miteinander reden. (managerSeminare 03/2024 S. 14-15)
Selbstvisualisierung: In einer Studie mit 54 Teilnehmern sollten diese über zehn Tage hinweg dreimal täglich Fragen der Forscher zu ihrem Führungsverhalten beantworten. An fünf Tagen wurden sie zur schriftlichen Reflexion über ihr bestmögliches zukünftiges Selbst angeregt. Wie erhofft zeigten sie an diesen Tagen vermehrt positives Führungsverhalten. Ob der Effekt von Dauer ist, lässt sich nicht sagen. (PERSONALquarterly 03/2024 S. 48)
„Manvising“: Momente, in denen Männer Frauen Ratschläge erteilen, weil sie glauben, über bessere Fähigkeiten oder mehr Wissen zu verfügen – einfach weil sie ein Mann sind – kennen sie das? Ein Forschungsprojekt ergab, dass Männer Frauen fünfmal so häufig unaufgefordert Ratschläge geben wie umgekehrt. (Harvard Business Manager 06/2024 S. 68)
Sternchen: Viele Sterne = Gute Bewertung? Schön wär’s, wenn man sich darauf verlassen könnte. Allerdings gibt es eine Sterneinflation, wie Forscher der ZEW Mannheim ermittelt haben. Zwischen 2014 und 2020 haben beim Weinhändler Vivino nicht nur die Top-Sterne-Bewertungen von Amateuren, sondern auch von Profis zugenommen – ohne dass die Produkte besser geworden sind. Mehr Orientierung bieten hingegen nach wie vor die ausformulierten Besprechungen. (Harvard Business Manager 06/2024 S. 12)
Kreativität: Unerwartete Pausen sorgen für neue Ideen. Wenn Mitarbeitende z.B. nach einem Produktionsstillstand nach Hause geschickt werden, kommen sie mit einer Vielzahl von Ideen zurück. Entscheidend ist, dass die Auszeit nicht geplant war – nur dann denkt das Gehirn weiter auf den aktuellen Problemen herum und kommt zu Lösungen. Tipp der Forscher: Besprechungen hin und wieder unverhofft früher beenden. (Harvard Business Manager 04/2024 S. 18-19)
Präkrastination (Erledigungswut): Laut einer chinesischen Studie verlieren Menschen, die kleinere Aufgaben sofort erledigen, eher Zeit, als dass sie diese hinzugewinnen. Sie verlieren ihr Ziel aus den Augen, und ihr Arbeitsgedächtnis leert sich nicht, sondern füllt sich sofort wieder. Besser ist es, Aufgaben, auch kleine, zu priorisieren. Einfach aufschreiben, wann man was machen will. (Harvard Business Manager 04/2024 S. 15)
Psychische Erkrankungen: Laut der Kaufmännischen Krankenkasse KKH sind die Ausfallzeiten wegen psychischer Probleme im 1. Halbjahr 2023 gegen über dem Vorjahreszeitraum um 85% gestiegen und verursachen mittlerweile 45 Milliarden Euro Kosten – Platz 2 hinter den Herz-Kreislauferkrankungen. Die Betroffenen fallen dreimal länger aus als bei anderen Krankheiten. (Personalmagazin 04/2024 S. 70-71)
Work-Life-Balance: Manager, die abends noch lange arbeiten, sind morgens weniger fit. Banal, werden Sie denken. Aber vielleicht helfen wissenschaftliche Erkenntnisse ja mehr als der gesunde Menschenverstand. Bei einer Studie zeichneten 73 Führungskräfte 10 Tage lang auf, wie lange sie arbeiteten und wie gut sie abends abschalten konnten. Außerdem, wie engagiert sie jeden Morgen zur Arbeit gingen. Zusätzlich wurden ihre Mitarbeiter gebeten anzugeben, wie viel Power und Gestaltungswille ihre Chefs morgens ausstrahlten. Das Ergebnis entspricht dem gesunden Menschenverstand. Also abends den Laptop einfach auslassen! (Harvard Business Manager 04/2024 S. 13)
Fake News: Es wird schwieriger zu entscheiden, welchen Informationen wir trauen können und welchen nicht. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung sind nur 4% der Europäer nie unsicher über den Wahrheitsgehalt einer Information im Internet. 54% sind häufig oder sehr häufig unsicher. (Brand eins 02/2024 S. 36)
Künstliche Intelligenz: Nach einer Studie mehrerer US-Universitäten mit 800 Wissensarbeitern schaffen die Befragten mit KI 12% mehr Aufgaben, sind 25% schneller und sogar 40% besser als Kollegen, die ohne KI arbeiten. Womit sie die ersparte Zeit füllen, wurde offenbar nicht erfragt. (Brand eins 12/2023 S. 69)
Büropflanzen: Sie verbessern die Luft und die Stimmung, das ist wohl untersucht. Funktioniert das auch in virtuellen Welten? In der Tat, wie Wissenschaftler der Universität Hamburg zeigen konnten. In virtuellen Büros waren die Leistungen signifikant höher, im Team herrschte eine bessere Stimmung, wenn die Mitglieder via Virtual Reality Brille in eine Umgebung mit Grünpflanzen gelangten. (Harvard Business Manager 11/2023 S. 19)
Common Ownership: 22 der 25 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland haben mittlerweile gemeinsame Anteilseigner mit einem anderen deutschen Unternehmen. Und es gibt mehr Unternehmen, die auf diese Weise mit US-Unternehmen verknüpft sind. Das beeinflusst Preissetzung und Gewinne, es besteht das Risiko, dass große Investoren ihre Macht missbrauchen, warnt ein US-Ökonom. (Harvard Business Manager 11/2023 S. 16)
Chronisch krank: Viele Menschen leiden unter chronischen Erkrankungen. Sollte man seinen Arbeitgeber hiervon unterrichten? Mit Kollegen und Führungskräften darüber sprechen? Eine Studie aus Australien unter fast 400 betroffenen Führungskräften ergab, dass nur 18% ihr Umfeld umfassend informierten. Von denen, die sich mitteilten, bereuten allerdings 75% diesen Schritt nicht. Schlussfolgerung der Forscher: Es gibt keinen wirklichen Konflikt zwischen dem Leben mit einer chronischen Erkrankung und der Rolle als Führungskraft. (Harvard Business Manager 11/2023 S. 13)
Fake News: Eine Studie der University of Baltimore hat ergeben, dass Fake News weltweit ca. 78 Milliarden Dollar Schäden erzeugen. Die Hälfte davon entfällt auf Verluste an der Börse. (Brand eins 09/2023 S. 49)
Jobwechsel: Wer in einen Job wechselt, in dem er eine seiner bisherigen Tätigkeit ähnliche Aufgabe übernimmt, fällt der Gehaltsgewinn mit durchschnittlich 3.500 Euro brutto höher aus als ein Wechsel in einen nicht verwandten Beruf. Gilt aber nur für Fachkräfte. Beschäftigte mit Helfertätigkeiten wechseln zwar doppelt so oft wie Fachkräfte, aber meist in fremde Branchen, ohne größeren Lohnzuwachs. (Personalmagazin 10/2023 S. 12)
Shift Shock: Darunter versteht man das schmerzhafte Gefühl, wenn der neue Job doch nicht das erfüllt, was man sich erwartet bzw. erhofft hatte. Bei einer US-Umfrage gab fast die Hälfte der Befragten an, in einem solchen Fall wieder beim alten Arbeitgeber anfragen zu wollen. Das war früher anders – da hieß es eher, man müsse schon zwei Jahre durchhalten, sonst sei das nicht gut für den Lebenslauf. (Harvard Business Manager 8/2023 S. 16)
Mann-Frau 2: Heterogene Teams erbringen bessere Leistungen als homogene, das gilt als bewiesen. Forscher der FU Berlin konnten bei gemischten Männer-Frauen-Teams nachweisen, dass sie unter Zeitdruck weniger gute Ergebnisse erzielen als homogene Teams (egal ob Frauen- oder Männerteams). Erklärung: Unter Zeitdruck werden unterschiedliche Sichtweisen weniger berücksichtigt, also kommen die Vorteile heterogener Teams nicht zum Tragen. Fazit des Forschers: Auf homogene Teams verzichten, lieber für vernünftige Arbeitsbedingungen sorgen – eine Führungsaufgabe. (Harvard Business Manager 07/2023 S. 16-17)
Benefits: Die beliebtesten Benefits in der Digitalwirtschaft sind Personalentwicklungsmaßnahmen wie Kongressbesuche und Training, gefolgt von Homeoffice-Optionen und Angeboten für Gesundheit und Wellbeing. Erstaunlich: Beim Homeoffice sparen die Unternehmen Bürokosten, zeigen sich aber knausrig in Sachen Home-Office-Equipment. Die wenigsten übernehmen die Kosten für Internet und Energie (7%). Immerhin: Ca. 20% beteiligen sich an Tagestickets für Co-Working-Spaces oder Leihgeräten. (Personalmagazin 6/2023 S.46.49)
Internet: In einer einzigen Minute geben Internet-Nutzer 283.000 Dollar auf Amazon aus, sie greifen 44 Millionen mal auf Facebook zu, schauen 694.000 Stunden Youtube Videos und teilen sich auf Instagram 65.000 Fotos (Harvard Business Manager 06/2023 S. 41).
Künstliche Intelligenz: Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben per künstlicher Intelligenz die Stimme von CEOs während der Bilanzpressekonferenzen auswerten lassen und konnten damit die Prognosen in Sachen Gewinnentwicklung um 6 bis 9 Prozent verbessern. Ihre Interpretation: Die Stimme ist ein Indikator für die Gefühlswelt, die KI erkennt Unsicherheit. Wie sie das macht, entzieht sich der Kenntnis der Forscher. (Harvard Business Manager 6/2023 S. 18-19)
Gehalt: Das gibt es offenbar immer noch: In vielen Unternehmen gelten nach wie vor Verschwiegenheitsklauseln in Sachen Gehalt. Laut einer Umfrage der Page Group tauschen sich aber 55% der Befragten über ihr Gehalt mit Kollegen aus. Auch ein Resultat der Befragung: 48% lehnen eine Gehaltsreduzierung zugunsten einer beruflichen Weiterbildung ab. Für eine 4-Tage-Woche kämen immerhin 56% ins Grübeln (Personalführung 6/2023 S. 12)
Meetings: Laut einer Umfrage der Harvard Business Review von 2017 sind 65% der Befragten der Meinung, Meetings halten sie von Aufgaben ab, stören Denkprozesse (64%), sind ineffizient und unproduktiv (71%) und helfen nicht beim Teambuilding (62%). Ob es heute immer noch so ist? (neues lernen 03/2023 S. 33)
Witzig: Hundebesitzer neigen stärker zum Promotionsfokus, soll heißen: Sie sind offener für die Chancen, während Katzenbesitzer den Präventionsfokus bevorzugen, also mehr die Risiken sehen. Erstere investieren also eher in Aktien, zweitere in Fonds. Die einen sind durch Werbung anzusprechen, die die positive Folgen hervorheben, die anderen durch Werbung, die die Vermeidung von Risiken versprechen. Unglaublich? In US-Staaten mit mehr Hundebesitzern infizierten sich mehr Menschen mit Corona als in jenen mit mehr Katzenbesitzern. (Harvard Business Manager 5/2023 S. 16-17)
Unternehmensnamen: Unternehmen mit ungewöhnlichem Namen sind erfolgreicher als jene mit einem traditionellen Namen, z.B. dem der Gründer. „Nonconforming names“-Unternehmen sind doppelt so forschungsintensiv, haben seltener Familienmitglieder im Verwaltungsrat und weisen eine um einen Prozentpunkt höhere Gesamtkapitalrendite auf. Die Studie verglich 2625 italienische Familienunternehmen. Ob der Name die Ursache ist oder eher der Anspruch, einfach anders zu? Wer weiß … (Harvard Business Manager 09/2024 S. 13)
Frauen – Männer: Bei einem Experiment gaben 81% der befragten HR-Manager den Job einem Vater, bei ähnlichem Berufs- und Ausbildungshintergrund. Erklärung: Bei Müttern rechnet man eher als bei Vätern mit Ausfällen. Ganz anderer Unterschied: Laut einer Umfrage haben drei Viertel von 3.000 befragten Männern im Lebenslauf schon mal gelogen – bei Frauen lag die Quote bei 46%. (managerSeminare 05/2024 S. 8)
Narzissmus: Deutsche Forscher haben sich die LinkedIn-Profile von 11.700 US-Vorständen näher angeschaut. Aus der Anzahl der Fotos, Umfang der Infos über die eigene Person und Angabe von Kenntnissen, Zertifikaten und Stationen schlossen sie auf Narzissmus und stellten fest, dass Narzissten häufiger weitere Narzissten in den Vorstand berufen, die anschließend offenbar aneinandergeraten. Folge: Höhere Fluktuation und damit höhere Kosten. (Harvard Business Manager 07/2024 S. 17)
Körpersprache: Eine Metastudie aus den USA kommt zu dem Ergebnis, dass es kaum möglich ist, Körpersprache zu entschlüsseln. Erklärung: Körpersprache folgt keiner Syntax und hat kein allgemeines Vokabular, sondern ist von vielen individuellen Faktoren abhängig. Diese lassen sich nicht verallgemeinern. Also Vorsicht, wenn Ihnen mal wieder jemand erklären will, wie man die Emotionen anderer entschlüsseln kann. (managerSeminare 03/2023 S. 6)
Ratschläge: Menschen, die anderen einen Rat geben, erleben eine Art Machtgefühl. Bei Studien fühlten sich Bibliotheksangestellte mächtiger, je mehr Kunden sie berieten. Und Studenten, die eine Stellungnahme für Kommilitonen abgeben sollten, ebenso. (Harvard Business Manager 06/2024 S. 71)
Ablenkungen: Eine Testgruppe, die ungestört einen IQ-Test absolvierte, erzielte einen um 10% höheren Wert als jene, die ständig gestört wurde. Verständlich. Fun-Fact: Menschen, die Cannabis konsumiert hatten, schnitten nur 5% schlechter ab. Deshalb: „E-Mails sind schlimmer als Cannabis“ (Wirtschaftswoche 26/2024 S. 88)
Trotteleffekt: Wenn Unternehmen Menschen einstellen und ihnen mehr Gehalt bezahlen als anderen, steigt die Zahl der Kündigungen. Der Rest der Belegschaft fühlt sich ausgenutzt und weniger wertgeschätzt – dafür gibt es den Begriff “sucker effect”. Das passiert auch, wenn die Mitarbeitenden das Gehalt des Neuen nicht kennen – einfach weil ihnen die Möglichkeit des Jobwechsels deutlicher wird. Einzige Lösung: Rasche Gehaltserhöhungen. Je später diese erfolgt, um so früher gehen die Leute. (Harvard Business Manager 05/2024 S. 12)
Homeoffice: Forscher untersuchten die Produktivität von 137 Unternehmen des S&P 500, die nach der Pandemie die Büropflicht eingeführt hatten. Ergebnis: Es gab keinerlei Leistungssteigerungen. Einziger Unterschied: Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden sank. (Harvard Business Manager 05/2024 S. 12)
Empathie: In drei Experimenten wiesen zwei Wissenschaftler nach, welche sprachliche Eigenschaft Menschen empathisch wirken lässt: Die Sprechgeschwindigkeit. Die Probanden hörten sich Antworten auf eine hypothetische Frage an, diese wurden von professionellen Sprechern einmal langsamer als der Durchschnitt, einmal schneller bzw. genau so schnell gesprochen. Bei ersterer wurden die Personen als einfühlsamer und hilfsbereiter erlebt, außerdem waren die Probanden mit den Antworten zufriedener. Erklärung: Langsames Sprechen signalisiert, man hört zu und macht sich Gedanken. (Harvard Business Manager 04/2024 S. 12)
Management-Moden: Das ist bitter, aber nicht unerwartet: 66% der von der Beratung Horváth befragten Vorstände würden moderne Ansätze kippen, wenn die Zeiten schwierig werden. 64% halten Diversity für ein Trendthema, das vorüberzieht. Und 56% glauben, dass moderne Organisationsstrukturen auch nur ein Hype sind und bald wieder zurückgenommen werden. (Harvard Business Manager 03/2024 S. 12)
Jobrotation: Wer dafür sorgt, dass in Teams Leute aus anderen Abteilungen befristet mitarbeiten, erhöht die Chance für Innovationen. “Fremde” bringen nicht nur frische Ideen ein, sondern animieren die Kollegen, selbst neue Ideen zu entwickeln. Das ergab eine Studie der National Science Foundation. (Harvard Business Manager 02/2024 S. 17)
Automatisierung: Wenn Menschen technische Unterstützung in Anspruch nehmen, tendieren sie dazu, weniger sorgfältig zu arbeiten – sie verlassen sich darauf, dass der Computer die Fehler findet. Das ergaben Experimente der TU Berlin. Kennen wir vermutlich alle – wir verlassen uns mehr und mehr auf die Rechtschreibhilfe von Word… (Harvard Business Manager 02/2024 S. 15)
Arbeitszeit: Um den demografischen Wandel aufzufangen, der bis 2035 zu einem Minus von ca. sieben Millionen Erwerbstätigen führt, müssten wir laut IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) zwei Stunden mehr pro Woche arbeiten und zusätzlich zwei Wochen mehr pro Jahr. Wer könnte diese Stunden leisten? Frauen, Ältere, Unterbeschäftigte in Teilzeit und Fachkräfte, die zuwandern, lautet die Antwort. (Brand eins 12/2023 S. 69)
Smartphones: Wenn es in unserer Tasche klingelt oder vibriert, sind wir alarmiert – egal, was wir gerade tun. Wer also sein Handy während der Arbeit einschaltet, läuft Gefahr, abgelenkt und unterbrochen zu werden. Laut einer Studie an der Universität Paderborn soll es schon ausreichen, wenn das Handy in Sichtweite ist, also zum Beispiel neben der Tastatur auf dem Schreibtisch liegt. Dazu sollten 40 Probanden Konzentrationsaufgaben lösen, einige mit, andere ohne ein Smartphone im Raum. Ergebns: Schon die Anwesenheit des Smartphones schränkte die kognitive Leistung der Teilnehmer ein. (managerSeminare 09/2023 S. 6)
Video-Meetings: Wer zwischen zwei Online-Meetings keine Pause einlegt, zeigt im Hirn-Scan deutliche Aktivitäten der Betawellen (ein typischer Stressmarker) und im Folge-Meeting geringeres Engagement. 10 Minuten Pause, die allerdings nicht mit Arbeit oder gar vor dem Rechner verbrachte werden sollten, senkt die Aktivität wieder auf das Ausgangsniveau und korreliert mit höherem Engagement in den nächsten Treffen. (Harvard Business Manager 11/2023 S. 17)
Burn-out: Mitarbeitende, die häufig zwischen anderen vermitteln, wenn es Unstimmigkeiten gibt, leiden unter deutlich höherem Stress und sind daher besonders Burn-out gefährdet. Forscher der ESMT Berlin haben zur Überprüfung der These den E-Mail-Verkehr an einer US-Uni ausgewertet, eine Umfrage und ein Experiment durchgeführt, bei dem Teilnehmer gebeten wurden, zwischen zwei Mitarbeitern zu vermitteln. (managerSeminare 08/2023 S. 9)
Homeoffice: 69% der Befragten der Konstanzer Homeoffice-Studie von April 2023 gab an, dass sich ihre Situation bezüglich des mobilen Arbeitens verbessert hat. Allerdings stellten 22% fest, dass ihre Führungskräfte mehr Bürozeiten von ihnen verlangten als dies ihre eigene Präferenz ist. (Personalmagazin 09/2023 S. 37)
Lebenszeit: Ca. 6,5 Stunden verbringen Wissensarbeiter in der Woche damit, Informationen zusammen zu suchen, die sie für ihre Arbeit benötigen. Befragt wurden 2.200 Angestellte aus fünf Industrienationen. Der schlimmste Zeitfresser dabei: Unterschiedliche Ablagesysteme. Nicht selten schaffen Projektleitende sogar ihr eigenes System. (Harvard Business Manager 08/2023 S. 14)
Mann-Frau 1: Wenn Frauen in Vorträgen Humor zeigen, können sie ein typisches Dilemma überwinden. Forscher haben analysiert, wie häufig Zuhörer bei TED-Vorträgen gelacht haben und wie die anschließenden Bewertungen ausfielen. Humorvolle Rednerinnen wurden als einflussreicher wahrgenommen als weniger witzige, auch als ähnliche humorvolle Männer. Erklärung: Humor ist ein Indikator für Warmherzigkeit UND Kompetenz. Frauen werden in der Regel entweder als warmherzig ODER kompetent erlebt, mit Humor wird dieses Dilemma überwunden. (Harvard Business Manager 07/2023 S. 14)
Werte 1: Prozentualer Frauenanteil in Deutschland: 51, bei Absolventen einer Uni: 53, bei Promovierten: 46, bei Habilitierten: 34, bei hauptberuflichen Professoren: 27, bei Lehrstuhlinhabern: 12. (Brand eins 06/2023 S. 8)
Werte 2: Laut internationaler GfK-Studie versuchen weltweit 65% der Menschen, nachhaltig verpackte Produkte zu kaufen, aber tatsächlich vermeiden nur 29% Plastikverpackungen. (Brand eins 06/2023 S. 75)
Homeoffice: Mehr Arbeit: Beschäftigte, die von zu Hause aus arbeiten, sparen im Durchschnitt 72 Minuten pro Tag, die sonst auf dem Weg ins Unternehmen verloren gehen würden. Anstatt diese für mehr Freizeit zu nutzen, arbeiten viele dafür im Homeoffice länger. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls das National Bureau of Economic Research in einer Studie. Die Forschenden analysierten Daten von rund 19.000 Vollzeit-Angestellten aus 27 Ländern. In Deutschland sparen diese im Homeoffice durchschnittlich 65 Minuten Arbeitsweg, die zu 31 Prozent wieder in Arbeit investiert werden. (managerSeminare 05/2023 S.8)
Gamification: Bei einer Studie der Harvard Business School wurde an 24 Standorten einer großen Beratungsgesellschaft ein „gamifiziertes Trainingstool“ eingesetzt mit dem Ziel, das Verständnis der Mitarbeitenden für die Services und Produkte des Unternehmens zu erhöhen. Bei einem „Rennen rund um die Welt“ galt es, Punkte zu sammeln. Mehr als zwei Jahr lang wurden alle vier Wochen alle möglichen Zahlen erhoben. Ergebnis: Je häufiger die Mitarbeitenden spielten, umso stärker stiegen Honoreinnahmen und Zahl der Kunden. (Harvard Business Manager 06/2023 S. 10-11)
Kaufverhalten: Vorsicht, wenn Sie in einem Geschäft einen kostenlosen Kaffee angeboten bekommen. Nachweislich erhöht der Genuss koffeinhaltiger Getränke die Kaufsumme, und zwar um rund 50%. Und man kauft eher Dinge, die man nicht braucht. Koffein erhöht die Impulsivität beim Kauf. Wobei bei Menschen, die regelmäßig viel Kaffee trinken, der Effekt geringer ist. (Harvard Business Manager 6/2023 S. 14)
Ghosting: Schon mal gehört, den Ausdruck? Gemeint ist, dass eine Seite während des Bewerbungsprozesses den Kontakt abbricht und sich nicht mehr meldet. Über 50% der Bewerber haben das laut Trendence HR-Monitor schon mindestens einmal erlebt, über 17% gaben zu, selbst den Kontakt einfach so schon mal abgebrochen zu haben – meist nach dem ersten Vorstellungsgespräch. (Personalführung 6/2023 S. 10)
Burn-out: Statt eines Fragebogens zur Erkennung von Burn-out legten Forscher 1.200 Teilnehmern eine „visualisierte Burn-out-Skala“ vor, und zwar in Form eines abgebildeten Streichholzes. Die Teilnehmer sollten ankreuzen, welches Bild ihrem Gemütszustand am ehesten entspricht – von unbenutztem Streichholz bis zum Häufchen Asche. Ergebnis: Das Instrument erwies sich als valides Tools. (Wirtschaftspsychologie aktuell 1/2023 S. 5)