PRAXIS: Man kennt das: Mitten in einer Besprechung tritt betretenes Schweigen ein, die Stimmung verändert sich, man dreht sich im Kreis – kurz: Die Gruppe ist blockiert. Das kann passieren, wenn es z.B. darum geht, wer denn nun welche Aufgabe übernimmt. Alles schaut zur Decke, niemand meldet sich. Bis sich schließlich einer erbarmt, aber alle wissen, dass nichts passieren wird. Man tut so, als ob – und ist froh, dass das Thema vom Tisch ist. Oder es prallen zu einem bestimmten Thema zwei Meinungen aufeinander, und das nicht zum ersten Mal. Eine Lösung ist nicht in Sicht, es geht nur darum, das Gesicht zu wahren.
Hier gilt es, die Blockade zu lösen. Das geht, wie bei einem Chiropraktiker, nur mit einem mutigen und beherzten Eingriff. Mit anderen Worten: Sie müssen das Thema ansprechen. Eine einfache, aber wirkungsvolle Methode: Lassen Sie einmal alle Teilnehmer die blockierenden Themen (Tabuthemen) auf Karten anonym notieren. Der Moderator schreibt sie noch einmal ab, damit die Handschrift nicht erkannt wird, dann lässt er die Karten einzeln herumgehen. Jetzt kommt der Kniff: Es wird nicht darüber gesprochen. Allein die Aufforderung, die Themen nur zu lesen, aber nicht darüber zu sprechen, löst häufig bereits die Blockade.
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(aus: M. Höfler / D. Bodingbauer / H. Dolleschall / F. Schwarenthorer u.a.: Abenteuer , Frankfurter Allgemeine Buch 2010, S. 73)