PRAXIS: Bei der Bearbeitung von Konflikten im Team gilt es zunächst, die Schwierigkeiten aufzuzeigen und sichtbar zu machen. Eine Möglichkeit ist die Teamskizze, bei der jedes Mitglied seine Sicht der Situation zu Papier bringt.
Der Moderator bittet die Teilnehmer, ein Bild zu „malen“ von der Situation des Teams, so wie sie diese persönlich wahrnehmen. Dazu bekommt jeder ein Flipchart-Papier und Stifte und zeichnet ein Bild – ohne weitere Vorgaben. Wichtig ist, dass er anschließend anhand des Bildes erklären kann, was im Team los ist, wie er die Situation sieht. Und zwar so, dass alle eine Chance haben, die „ganz persönliche Sicht der Dinge zu verstehen.“
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Für diese Aufgabe stehen 15 bis 20 Minuten zur Verfügung. Anschließend erläutert jeder seine Zeichnung, und zwar in der folgenden Reihenfolge:
Es bginnt derjenigen, der die kürzeste Zeit im Team bzw. in der Organisation ist – er ist noch nicht so verwickelt in das Beziehungsgeflecht und hat den noch am wenigsten „gefärbten“ Blick. So kann er am ehesten schildern, wie ein Außenstehender die Situation wahrnehmen würde. Zuletzt erläutert derjenige sein Bild, der am längsten im Team ist.
Wenn es einen „Sündenbock“ gibt, jemand, der „an allem schuld“ ist, sollte dieser als letzter seine Sicht vorstellen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass seine Darstellung sofort für Aufregung und Ablehnung sorgt.
Ohne Sündenbock ist die Führungskraft als letzte an der Reihe, weil sie eine besondere Rolle hat. Ihre Darstellung könnte sonst einen gravierenden Einfluss auf die Berichte der anderen haben, die sich vielleicht an ihrer Darstellung orientieren.
Der Moderator fragt nach und lässt sich die Darstellungen erläutern: Wer ist auf dem Bild, wer nicht? Wie sieht es mit Abstand und Nähe aus? Welche Bedeutung haben Farben und Symbole? Er notiert sich seine Eindrücke und Erkenntnisse, um daraus das weitere Vorgehen ableiten zu können.
(aus: Josef Seifert – Konfliktmoderation. GABAL 2018, S.25-28)