INSPIRATION: Kennen wir alle, oder? Egal, wie viel Zeit wir für die Erledigung einer Aufgabe haben – am Ende wird es immer eng. Das erfahren wir als Schüler, als Studenten und im Job geht es uns ähnlich. Eine Studie zeigt, dass mehr Zeit aber gar nicht hilft. Gefunden hat sie Daniel Rettig, der in der Wirtschaftswoche regelmäßig Beiträge zur Alltagsforschung veröffentlicht.
In verschiedenen Experimenten amerikanischer Forscher ließen diese Freiwillige unterschiedliche Aufgaben bearbeiten. Dabei sollten sie sich vorstellen, dass sie unterschiedlich viel Zeit zur Verfügung hatten – die einen nur ein paar Tage, die anderen mehrere Wochen.
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Interessanterweise fanden diejenigen, die mehrere Wochen zur Verfügung hatten, die Aufgabe schwieriger, brauchten mehr Zeit zur Bearbeitung und waren auch willens, mehr Geld für externe Beratung auszugeben. Die Hypothese dazu lautet: Wenn wir enge Deadlines gesetzt bekommen, gehen wir davon aus, dass die Aufgabe weniger kompliziert ist. Bekommen wir mehr Zeit eingeräumt, glauben wir, dass der Aufgabe wohl schwieriger ist. Offenbar unabhängig von der Aufgabe selbst. Mit der Folge, das wir mehr Aufwand hineinstecken. Die Forscher nennen diesen zusätzlichen Aufwand, der gar nicht nötig ist, den „Deadline Effect“.
Was bedeutet das nun? Dass man Teams möglichst knappe Deadlines setzen sollte? Die Forscher haben weitere Experimente gemacht, die zeigen, dass man diesen Deadline-Effekt auch anders vermeiden kann – nämlich dadurch, dass man die einzelnen Aufgaben klar definiert, ebenso die Prozesse und Lösungswege. Bedeutet wohl: Wenn wir genau wissen, was zu tun ist, dann beeinflusst die Abgabefrist selbst den Aufwand weniger.
Können wir auch bei selbst gesetzten Fristen nutzen: Uns also nicht zu viel Zeit einräumen und am Ende doch wie gewohnt in Zeitnot geraten, u.a. auch deshalb, weil wir dann nur unnötigen Aufwand betreiben, sondern vor allem die einzelnen Schritte sorgfältig planen.