INSPIRATION: Top-Führungsteams sind schwierig zu führen. Warum? Weil man es dort mit lauter Führungskräften zu tun hat, die schon einen längeren Karriereweg hinter sich haben. Das prägt. Kein Wunder, wenn das mit der Zusammenarbeit häufig nicht reibungslos verläuft. Oder manchmal auch zu reibungslos. Angeblich sind drei Typen dysfunktionaler Führungsteams zu unterscheiden (In der K-Falle).
- Das Haifischbecken. In diesem sitzen diejenigen, die sich durchsetzen wollen, um die Ressourcen rangeln und vielleicht sogar um den Posten des CEOs. Politische Spielchen und Manöver sind an der Tagesordnung. Gut zu erkennen, wenn Mitglieder das Einzelgespräch mit dem CEO suchen bei Themen, die eigentlich ins Team gehören.
- Der Streichelzoo. Das Gegenteil des ersten Typus. Alle vertragen sich, man sucht den Kompromiss, bestehende Lösungen werden nicht hinterfragt, Leistungsprobleme werden nicht angesprochen. Es gibt keine Konfrontationen, bei kniffligen Themen werden im Vorfeld Kuhhandel abgeschlossen, um sich nicht auseinandersetzen zu müssen.
- Die Mediokratie. Gekennzeichnet von Selbstgefälligkeit, meist auf Basis vergangener Erfolge, fehlt den meisten im Team die Kompetenz und die Motivation, Dinge voranzutreiben oder gar zu ändern.
Was hilft? Bei den Haien vor allem eine klare Linie – ein Verhaltenskodex, so dass jeder weiß, welches Verhalten erwünscht und akzeptabel ist. Wer sich durch besondere Aggressivität auszeichnet, wird damit konfrontiert, bei Einsicht zum Coach geschickt, ansonsten aus dem Team entfernt. Der Klassiker: Der CEO muss mit gutem Beispiel vorangehen. Ein eigentlich banaler, aber keineswegs überflüssiger Rat: Mit Informationen offen umgehen, alle über alles auf dem aktuellen Stand halten, damit erst gar keine Konkurrenz entsteht. Regelmäßiges Feedback über Verhalten kann nicht schaden.
Anzeige:
Die Arbeitswelt braucht agile Coachs, um Selbstorganisation, Innovation und neues Rollenverständnis zu implementieren. Die Neuerscheinung „Agiler Coach: Skills und Tools“ liefert für jeden agilen Coach eine beeindruckende Bandbreite an Grundlagen, Methoden und Werkzeugen für die Team- und Mitarbeiterentwicklung im agilen Arbeitsalltag. Zum Buch...
Klare Vision und Verhaltensstandards
Der Streichezoo benötigt – ja was wohl: Konstruktiv-kritische Diskussionen. Dazu braucht es psychologische Sicherheit, damit sich die Teilnehmer auch trauen, kontrovers zu diskutieren. Was hilft, ist eine regelmäßige Diskussion über Ziele und Prinzipien.
Und die Mittelmäßigen? Tauscht man am besten komplett aus. Das neue Team wird mit einer klaren Vision und dem erwünschten Verhalten konfrontiert.
So einfach ist das also. Noch mal in Kürze: Um Fehlentwicklungen im Führungsteam von vornherein zu vermeiden, braucht es:
- Eine klare Vision und konkrete Ziele, die von allen geteilt wird
- Klar geregelte Verantwortlichkeiten
- Eindeutig formulierte Verhaltensstandards
Das also ist das Geheimnis erfolgreicher Führungsteams, wie die Autoren ermittelt haben. Nach meiner Erfahrung scheitert das schon daran, dass diejenigen, die diese Dinge eigentlich formulieren sollten, genau das nicht tun. Und wenn, dann halten sie sich selbst nicht daran. Und wundern sich dann, wenn sie von Haien, Kuscheltieren oder Mittelmaß umgeben sind.