17. Oktober 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Nachhaltige Empathie

INSPIRATION: Sie sind Führungskraft und sind immer wieder mit der Erwartung konfrontiert, Empathie für Ihre Mitarbeitenden zu zeigen? Und fragen sich, was Sie denn noch alles leisten müssen – jetzt auch noch „Mitgefühl“ auf die To-do-Liste setzen?

Hier erst mal die Konsequenzen für die Belegschaft (keine Sorge – gleich kommen auch die Konsequenzen für Sie selbst!). Wer in einem empathisch geführten Unternehmen arbeitet, ist zufriedener, widerstandsfähiger, unterstützt gerne seine Kollegen und bleibt dem Unternehmen länger treu (Der menschliche Faktor). Und der Respekt und die Wertschätzung für empathische Führungskräfte ist deutlich größer. Was noch hinzukommt: Die jüngere Generation hofft nicht nur auf Empathie, sie fordert diese sogar.


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Was aber ist mit Ihnen? Empathie kann psychisch belastend wirken. Wer mit anderen fühlt, der bekommt ihre emotionalen Höhen und Tiefen deutlich mehr mit, der hat irgendwann schwer an dieser Last zu tragen. Interessante Studie: Jugendliche mit empathischen Eltern leiden weniger unter Depressionen, dafür altern die Eltern schneller.

Wenn Mitgefühl müde macht

Eine andere Berufsgruppe ist besonders stark von dem Problem betroffen: Menschen im Gesundheitswesen. Dort kennt man den Begriff „Compassion Fatigue“. Wer ständig mit dem Leid anderer konfrontiert wird, der ist irgendwann erschöpft oder stumpft ab. Ein Dilemma: Lieber um sich selbst kümmern und auf Distanz gehen? Oder ist es möglich, eine enge Bindung zu den Mitarbeitenden zu erhalten und gleichzeitig gesund zu bleiben?

Ist es, sagt der Autor im Harvard Business Manager. Sie haben drei Ratschläge auf Lager für alle, die Sorge haben, sich eine „Märtyrermentalität“ zu eigen zu machen. Der erste lautet:

  • Haben Sie Nachsicht mit sich selbst. Es ist nicht eine Frage von „entweder – oder“. Man kann sowohl Mitgefühl für andere als auch Mitgefühl für sich selbst haben. Wenn Sie also mal wieder eine Situation erlebt haben, die Sie beschäftigt, die Ihnen vielleicht sogar den Schlaf raubt, dann nehmen Sie sich Zeit, das Geschehene zu verarbeiten. Stichwort „Selbst-Empathie“. Eine schöne Übung dazu haben wir bei MWonline schon einmal veröffentlicht. Und scheuen Sie nicht davor zurück, um Hilfe zu bitten. Auch das kann man üben – dazu ein praktischer Tipp: Beginnen Sie Teammeetings hin und wieder damit, dass – wer möchte – den anderen erzählt, bei welchen Aufgaben er Unterstützung benötigt.
  • Unterscheiden Sie zwischen „emotionaler Empathie“ und „empathischer Anteilnahme“. Soll heißen: Wenn Sie „mitleiden“, dann hilft das dem anderen vermutlich kaum und bringt Sie selbst dem Burnout näher. Wenn Sie also merken, dass Ihre Gefühle überhand nehmen, Sie hineingezogen werden in die Situation des anderen, halten Sie inne, atmen Sie tief durch. Hören Sie aufmerksam zu und zeigen Sie, dass Sie Anteil nehmen. Und überlegen Sie, was der andere benötigt, um seine Lage zu verbessern.
    Also niemals emotional Empathie zeigen? Doch, durchaus, heißt es hier. Vor allem bei positiven Gefühlen. Leider denken die Menschen beim Thema „Empathie“ vor allem an negative Dinge als an positive. Aber sich mit jemandem anderen freuen ist nicht nur gesund, sondern stärkt den Zusammenhalt.
  • Betrachten Sie Empathie nicht als Eigenschaft, sondern als Fähigkeit. Soll heißen: Empathie kann man lernen und weiterentwickeln. Auch hierzu gibt es eine praktische Empfehlung: Und zwar die „Metta-Meditation“ – eine „Mitgefühlsmeditation“. Hatte ich zuvor noch nie gehört und deshalb nachgelesen. Und auch eine Studie dazu gefunden (Der Einfluss von Metta-Meditation auf selbstreferentielle neuronale Prozesse). Die Idee ist, sich selbst und anderen gegenüber Wohlwollen auszudrücken, z.B. mit Formulierungen wie „Möge ich voller Ruhe und Gelassenheit sein“ oder „Mögest du vor Schaden bewahrt bleiben.“ Klingt schräg, gibt der Autor zu – aber es „kann die Fähigkeit fördern, mit andern in Kontakt zu treten“. Nun denn …
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