7. September 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Trainer-Mythen Teil 2

INSPIRATION: Es gibt Geschichten, die fast jeder Trainer erzählt, ohne wirklich mal zu schauen, ob sie einer sachlichen Prüfung standhalten. Das wäre amüsant, wenn nicht auch die Schlussfolgerungen wenig hilfreich sind. Fünfmal Stuss im Trainerbusiness aus einem Beitrag der managerSeminare (Schluss mit dem Stuss!).

Vor einem Jahr gab es einen ähnlichen Beitrag (Trainer-Mythen), jetzt die Fortsetzung mit diesen „Geschichten“:


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  1. Die Hummel die eigentlich nicht fliegen kann. Angeblich weiß sie nicht, dass ihre Flügel viel zu klein sind, und fliegt nur, weil sie an sich glaubt. Ist natürlich Quatsch. Sie hat nämlich Flügel, die sehr flexibel und dehnbar sind und sich auf die notwendige Fläche ausdehnen.
    Eigentlich ganz witzig, wenn man die Story nicht dazu missbraucht, Menschen weiszumachen, dass sie alles schaffen können, wenn sie nur an sich glauben.
  2. Der NASA-Kugelschreiber, für den die NASA eine Million in die Hand genommen hat, damit er im Weltall schreibt, während die Russen einfach Bleistifte verwenden. Die Geschichte hat einen wahren Kern, nämlich den, dass tatsächlich sehr teure Spezialbleistifte verwendet wurden, aber dann ein geschickter Unternehmer einen Kugelschreiber ganz aus Metall entwickelte, der seinen Weg ins Weltall fand. Und der schließlich auch von den Russen gekauft wurde.
    Man könnte die Geschichte in der Tat besser verwenden: Statt „Seht her, manchmal sind die einfachen Lösungen die besten!“ lieber: „Seht, wie Paul Fisher seinen Space-Pen geschickt vermarktete!“
  3. Die Hühnereier, die sich gegen Enteneier durchsetzten, weil die Hühner laut gackern. Botschaft: Man muss nur kräftig die Werbetrommel rühren, um die Konkurrenz zu schlagen. Tatsächlich gab es mal Gerüchte über Enteneier als Träger einer Krankheit, so dass die Hühnereier die größere Verbreitung fanden. Wer am lautesten gackert, muss keineswegs die Oberhand gewinnen, im Gegenteil, Konsumenten könnten misstrauisch werden.
  4. „Und“ statt „aber“. Eigentlich kein Mythos, sondern einfach nur ein viel zu einfacher Rat. Wie auch der, statt von Problemen von Herausforderungen zu reden. Natürlich sollte man nicht jedes Argument mit einem „Aber“ kontern. Stattdessen ein „Und“ einzusetzen, ist jedoch Schönfärberei und führt dazu, dass Menschen misstrauisch jedes „Und“ prüfen, ob es nicht ein verstecktes „Aber“ nicht. Lieber erst mal sein Gegenargument sorgsam prüfen und dann ein „Aber“ mit Bedacht wählen.
  5. Schneewörter der Eskimos: Um Sprache geht es auch beim letzte Mythos. Angeblich hätten Eskimos viel mehr Wörter für Schnee als wir, deshalb auch mehr wahrgenommene Schnee-Realitäten. Tatsächlich haben sie mehr Möglichkeiten der Wortkombination und keineswegs mehr Grundwörter für Schnee. Experimente zeigen, dass Sprache die Wahrnehmung nicht beeinflusst. Zumindest nicht in dem Sinne, dass wir wirklich etwas anderes wahrnehmen.

Was lernen wir daraus? Eine Geschichte wird nicht wahrer, wenn wir sie häufiger erzählen. Auch wenn wir sie noch so sehr mögen – auf diese fünf sollten wir verzichten.

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