2. Februar 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Wahres Management

INSPIRATION: Das ist mal ein interessanter Ansatz: Die Naturwissenschaften erheben und analysieren Daten, untersuchen deren Zusammenhänge und kommen so zu Erklärungen. Die „Wirtschaftswissenschaften“ wollen uns glauben machen, Wirtschaft funktioniere genauso. Dem ist nicht so, wie schon Aristoteles wusste.

Der nämlich hat uns einerseits die Naturwissenschaften beschert, und welche Fortschritte die Menschheit dadurch gemacht hat, wird uns heute immer wieder bewusst. Laut Aristoteles helfen uns die Wissenschaften und damit die durch sie erhobenen Daten, die Welt zu erfassen, wie sie ist. Wir verstehen durch sie „Naturphänomene, die nicht anders sein können als sie sind.


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Damit kann man offenbar eine Menge anfangen, Stichwort Fortschritt. Also produzieren die MBA-Schmieden Absolventen, die genau das gelernt haben: Daten sammeln und analysieren. Was in der Naturwissenschaft funktioniert, sollte doch auch in der Wirtschaft klappen.

Die Autoren im Harvard Business Manager sehen das anders (Management ist mehr als eine Wissenschaft) und fühlen sich auch hier von Aristoteles bestätigt. Der Mensch hat einen freien Willen, und dieser gehorcht (zum Glück) nicht den Naturgesetzen. Neben den Naturphänomen, auf die er keinen Einfluss hat, kann er sich mit Möglichkeiten beschäftigen, mit Dingen, die es noch gar nicht gibt.

Man sollte also unterscheiden zwischen „Notwendigkeiten“ (Dinge, die wir nicht ändern können, da macht es Sinn, Daten zu sammeln und auszuwerten) und „Möglichkeiten“ (Dinge, auf die wir einwirken können.)

Dass und ob diese nachher in der Praxis funktionieren, verdanken sie natürlich auch den Naturgesetzen – aber sie werden nicht durch diese oder die Analyse von Daten aus der Vergangenheit hervorgebracht. Wie dann? Zunächst durch qualitative, beobachtende Forschung, mit der man menschliches Verhalten verstehen kann. Und durch das Erfinden von Geschichten – was auch schon Aristoteles wusste, der daran glaube, dass Menschen etwas ändern können und viele Dinge eben nicht durch Notwendigkeiten bestimmt sind.

Nun denn, wie sehen dann Geschichten aus, die die Welt (oder zumindest einen Teil davon) verändern können? Zunächst gilt es, eine starke Metapher zu finden, die ein Bild der Möglichkeit zeichnet. Eine Kutsche ohne Räder zum Beispiel. Ein Fahrrad mit Motor. Ein Pager, der E-Mails empfangen kann. Ein Skatebord für den Schnee. Auf so etwas kommen Menschen dank ihrer Kreativität, ihrer Findigkeit. Sie vergleichen Dinge, die normalerweise nicht miteinander verknüpft sind. Wobei die Bilder an Bekanntem anknüpfen müssen, sonst funktionieren sie nicht (wie z.B. beim Segway, das bis heute ein Nischendasein fristet).

Wenn die Metapher geschaffen wurde, sprich: Das eventuell Mögliche erdacht wurde, gilt es, die Bedingungen zu prüfen, unter denen die Idee funktionieren kann. Soll heißen: Das Team fragt: Wie müsste die Welt beschaffen sein (welche Bedingungen müssen erfüllt sein?), damit die Idee funktioniert? Lassen sich diese Bedingungen erfüllen? Und können wir als Team die Verantwortung dafür übernehmen?

Erst dann wird umgesetzt und nun endlich können Daten erhoben werden. In der modernen Managementsprache heißt das „Prototyping“ – man gibt den Nutzern etwas, das sie noch nie gesehen haben und schaut, wie sie reagieren. Dann sammelt man Daten, die belegen sollen, ob die Idee funktioniert.

Womit man am Ende doch wissenschaftlich arbeitet – ein bisschen zumindest. Ob das alles im Fach Wirtschaftswissenschaften gelehrt wird? Vermutlich bisher höchstens am Rande…

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