16. Januar 2025

Management auf den Punkt gebracht!

10-10-10-Diagramm

PRAXIS: Mitunter lassen wir uns bei anstehenden Entscheidungen von kurzfristigen Bedenken oder auch Verlockungen leiten. Besser ist es, verschiedene Zeithorizonte zu betrachten und so die Folgen der Entscheidung besser abschätzen zu können. Das Tool lässt sich im Coaching einsetzen, aber auch in Teamprozessen oder im Führungsalltag.

Als Vorlage dient das folgende Diagramm:


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Im ersten Schritt wird die Entscheidungssituation definiert. Sie sollte allerdings nicht als Frage formuliert werden („Soll ich mich selbstständig machen?“), sondern als fertige Entscheidung („Ich mache mich selbstständig!“). Geht es um zwei Optionen (Selbstständigkeit vs. Bewerben um eine neue Stelle) werden zwei Diagramme gefüllt.

Schritt 2: Nun werden die Auswirkungen in den nächsten 10 Minuten identifiziert, also die Frage beantwortet: Welche positiven und negativen Folgen hat die Entscheidung in den nächsten 10 Minuten (z.B. Stress mit dem Lebenspartner, Panik bei dem Gedanken, Erleichterung bei der Vorstellung…) Wichtig ist, in sich hineinzuhorchen, was an positiven und negativen Gedanken und Gefühlen auftaucht, wenn man sich vorstellt, man hätte die Entscheidung getroffen. Die positiven Folgen werden oberhalb, die negativen unterhalt der Mittellinie notiert.

Schritt 3: Das gleiche wird nun für die nächsten 10 Monate durchgespielt: Welche positiven und negativen Auswirkungen hat die Entscheidung in 10 Monaten.

Schritt 4: Und nun noch einmal für die nächsten 10 Jahre – was den meisten schwer fällt. Dabei kann auch herauskommen, dass die Entscheidung für diesen langen Zeitraum gar keine Rolle mehr spielt.

Schritt 5: Jetzt wird das komplette Diagramm betrachtet, die positiven und negativen Wirkungen abgewogen und durch weitere ergänzt. Vor allem dort, wo erst wenig steht, lohnt es sich noch einmal genauer hinzuschauen. Und es wird überlegt, wie die positiven verstärkt bzw. die negativen abgeschwächt werden können.

Das Verfahren kann auch variiert werden, z.B. die Zeiträume verändert werden. Wenn 10 Jahre zu lang erscheinen, dann kann auch 10 Minuten, 10 Monate, 2 Jahre passen. Oder 10 Minuten, 10 Wochen, 10 Monate. Wichtig sind die ersten 10 Minuten, weil diese oft die Richtung vorgeben und zu vorschnellen Entscheidungen führen.

(aus: Sebastian Kernbach: Das 10-10-10-Diagramm. zfo 1/2018 S.52-54)

 

 

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