11. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Salomon-Paradox

INSPIRATION: Dass niemand in der Lage ist, alle Aspekte einer Situation zu erfassen und angemessen zu beurteilen und deshalb vor allem dann, wenn es komplex wird, gut daran tut, die Ansichten anderer einzubeziehen, ist nachvollziehbar. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum wir vorsichtiger in unseren Urteilen sein sollten. Angeblich tun wir uns alle viel schwerer, die eigene Situation realistisch zu betrachten, wohingegen es uns relativ leicht fällt, wenn es heißt, das Handeln anderer einzuschätzen, darin Sackgassen und Auswege zu erkennen (Kollege, bring uns zum Fliegen!).

Warum man vom Salomon-Paradox spricht? Weil auch der berühmte weise Herrscher Salomon angeblich zwar anderen tolle Ratschläge geben konnte, aber sich selbst kein guter Ratgeber war. Vielleicht erscheinen uns die Dinge, wenn sie uns selbst betreffen, viel schwieriger und problematischer. Oder auch anders herum: Wir über schätzen unsere Fähigkeiten. Interessantes Beispiel: Kaufen wir etwas für andere ein, freuen wir uns über eine große Auswahl und überlegen, was wohl am besten passt. Für uns selbst nervt ein großes Angebot, wir greifen zum Gewohnten.


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Die Lösung heißt: Distanz

Wir sind deshalb gut darin, anderen passende Tipps zu geben und ihre Situation differenzierte einzuschätzen, weil wir die Dinge mit mehr Abstand betrachten. Für die Arbeit im Unternehmen lauten daher die Empfehlungen:

  • Querdenker und Bedenkenträger im Team willkommen heißen
  • Bewusst auch Leute einstellen, die einen anderen beruflichen Hintergrund haben
  • Zu wichtigen Meetings auch mal Kolleginnen aus anderen Teams einladen und nach ihren Ideen und Eindrücken fragen
  • Meeting-Teilnehmer bitten, sich vor dem Treffen unabhängig voneinander Gedanken zu machen
  • Ein Mitglied bitten, bewusst die Gegenposition einzunehmen (advocatus diaboli)
  • Ein ganzes Team beauftragen, die Vorschläge oder Entwürfe des eigenen Teams kritisch zu durchleuchten.

Alles schon mal gehört? Sicher. Auch schon mal ausprobiert? Es ist aber auch möglich, eine gedankliche Distanz herzustellen und damit vielleicht doch etwas realistischer die eigenen Ideen zu bewerten. Wie wäre es mit diesen Tipps:

  • Sich fragen, wie andere in der Situation vorgehen würden, wobei diese Person uns möglichst nicht zu ähnlich sein sollte
  • Selbstgespräche führen, einen inneren Dialog, wobei wir uns in der 2. Person ansprechen sollten
  • Sich Notizen machen und sie mit ein paar Tagen Abstand noch mal lesen
  • Nach gescheiterten Projekten bzw. Aufgaben sich die Zeit nehmen und analysieren, was schief gegangen ist.

Auch alles bekannt? Na, dann einfach machen!

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