11. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Keine Psychologen

INSPIRATION: Nein, Führungskräfte sollten keine Psychologen sein und nicht im Privatleben ihrer Mitarbeitenden herumwühlen. Aber so wie man ja auch kein Arzt ist, wenn man einen Kollegen auf seine fiebrige Erkältung anspricht, mit der er im Büro erscheint, so muss man ja keine Psychologin sein, wenn man sich nach dem Grund für die fehlende Konzentration der Mitarbeiterin erkundigt. Soll heißen: Es ist in Ordnung, wenn Führungskräfte einen Blick auf die psychische Befindlichkeit ihrer Teammitglieder haben. Mehr noch: Sie sollten genauer hinschauen. Und vor allem Gelegenheiten zum Austausch bieten.

Anlass für diese Betrachtungen: Die steigenden Fehlzeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen. Die Zahlen sagen, dass jeder Erwerbstätige in 2022 im Schnitt mehr als drei Tage wegen einer solchen Erkrankung ausgefallen ist, zehn Jahre vorher waren es noch zwei Tage (Wie geht’s so hinter der Videokachel?). Die Pandemie soll eine Ursache sein, aber auch in den Vorjahren zeigte der Trend in eine unschöne Richtung. Die folgenden Empfehlungen für Führungskräfte gelten daher nicht nur für die virtuelle Zusammenarbeit:


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  • Angesichts der vielen Meetings sollten Führungskräfte nicht vergessen, Einzelgespräche zu führen. Darin haben typische Coaching-Fragen ihren Platz, z.B. die bekannten Skalierungsfragen: Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie zufrieden sind Sie? Ebenso: Wie gestresst sind Sie? Das geht auch mit Smileys. Oder mit dem Streichholztest. Schon zu viel Psychologie? Finde ich nicht. Ein Argument finde ich plausibel: Viele Menschen tun sich schwer, Fragen nach ihren Gefühlen zu beantworten, angeblich vor allem Männer. Da ist so eine kleine (visuelle) Hilfestellung gar nicht verkehrt. Und wird dem einen oder anderen anschaulich vor Augen führen, dass er sich vielleicht doch schon arg „abgebrannt“ fühlt.
  • (Video-)Konferenzen zwar für eine Stunde ansetzen, aber nur 50 Minuten hierfür aufwenden und so Raum für Pausen oder Smalltalk schaffen. Gerade weil in der heutigen Welt die Meetings oft extrem eng getaktet sind. Eine kurzes informelles Treffen jeden Morgen mit einer Tasse Kaffee bietet einen ähnlichen Raum.
  • Bei Meetings jeden Mitarbeitenden bitten, aktuelle Projekte bzw. Aufgaben kurz und knackig vorzustellen. Auch hier bekommt man schnell mit, wenn jemand gestresst ist oder hektisch und fahrig rüberkommt.

Vor allem: Wenn man den Eindruck hat, jemandem geht es im Moment nicht so gut, anschließend zum Hörer greifen – siehe „Einzelgespräch“. Was man übrigens auch als Kollege machen kann, da muss man nicht auf die Initiative von Führungskräften warten.

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