7. Februar 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Ab in die Kiste

PRAXIS: Der Klient ist unkonzentriert, weicht immer wieder von seinem Anliegen ab, findet ständig neue Themen, die ihm Probleme bereiten – kurz: Es fällt ihm schwer, zu priorisieren. Das Tool „The Box“ sorgt dafür, dass ihm eben genau das gelingt (THE BOX -Fokussierung im Coaching). Und so geht es:

In einem ersten Schritt stellt der Coach fest, dass neben dem „eigentlichen“ Anliegen ein bestimmtes Thema oder mehrere immer wieder auftauchen und von dem ursprünglich genannten Anliegen ablenken. Er weist den Klienten darauf hin und fragt, wie die Themen zusammenhängen. Dann schlägt er vor, sich ein Thema vorzunehmen und die anderen für später aufzuheben. Er holt sich hierfür die Zustimmung des Klienten. Kommt dies wieder vor, fragt er, ob es helfen würde, eine Methode zu haben, mit der es gelingt, eine Reihenfolge bei der Bearbeitung der Themen festzulegen.


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Stimmt der Klient zu, folgt die Frage nach dem wichtigsten Thema und warum es so wichtig ist. Dann werden weitere Themen gesammelt, die vom Hauptthema ablenken, z.B. auf Karten. Die Themen werden abgesichert durch die Frage, wie es sich anfühlt, wenn sie erst einmal „geparkt“ werden und welche Vor- und Nachteile dies hätte.

Priorisierung

Wenn alle Themen beisammen sind, werden sie mithilfe des Coachs priorisiert. Sinnvolle Fragen hierzu:

  • Welche Themen beeinträchtigen Ihre Lebensqualität am meisten?
  • Welches möchten Sie auf keinen Fall vertagen?
  • Welche können kurzfristig vertagt werden, ohne das negative Folgen drohen?
  • Welche können auf jeden Fall erst einmal in die Box, ohne dass dies negative Konsequenzen hat?

Wichtig: Es sollten keine Personen weggeschlossen werden. Erlaubt sind allerdings Beziehungen und die sich hieraus ergebenden Probleme.

Dann entscheidet der Klient, welche Themen in die Box gelegt werden. Ob es sich dabei um eine physische Kiste oder ein symbolische handelt, ist nicht entscheidend, der Akt selbst sollte bewusst und symbolisch sein. Zu klären ist dann, wie lange die Themen in der Box bleiben sollen oder ob überhaupt ein Zeitpunkt bestimmt wird. Bei all dem ist entscheidend, wie sich der Klient mit dem Arrangement fühlt.

Depot

Auch noch zu klären: Soll die Box beim Coach bleiben oder nimmt der Klient sie mit? Bei letzterem behält der Klient die Kontrolle über seine Themen, aber der Verbleib beim Coach kann das Loslassen erleichtern.

Wann und ob der Zeitpunkt gekommen ist, die Themen aus der Box wieder aufgegriffen werden, entscheidet der Klient. Fragen sind:

  • Sind Sie bereit, ein Thema aus der Box anzugehen?
  • Was hat sich geändert, seit Sie das Thema in der Box verstaut haben?
  • Wie sieht es heute mit dem Thema aus? Gilt die Priorisierung noch?

Möglich, dass sich einige der Themen erledigt haben, dann werden sie „freigelassen“. Die Zettel können ritualisiert entfernt oder einfach nur zerrissen werden.

Die Autoren veranschlagen für das Sortieren und Priorisieren zwischen 60 und 120 Minuten.

(Nach: Yvonne Schneider / Ralf Gasche – THE BOX – Fokussierung im Coaching. Coaching Magazin, 03/2024, S. 44-47)

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