KRITIK: Und weiter geht es mit der Suche nach den „richtigen“ Eigenschaften, die Führungskräfte besitzen sollten. Oder in diesem Fall eher: Die sie nicht aufweisen sollten. Mit seltsamen Tipps zum Gegensteuern.
Veröffentlicht hat den Beitrag der Harvard Business Manager unter dem Titel: „Ruiniert Ihr Charakter Ihre Karriere?“ So lockt man Leser, auch mich. Was erfahren wir? Dass es nicht gut ist, wenn bestimmte Eigenschaften zu stark ausgeprägt sind. Hätten Sie das gedacht? Basis für diese Feststellung sind mal wieder Persönlichkeitsprofile von Millionen Angestellten und Managern. Millionen…
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Erhoben wurden die Daten mit dem Hogan-Test, der Autor vergibt hierfür Lizenzen. Und erklärt drei Kategorien von kritischen Eigenschaften: Jene, die Distanz zwischen uns und andere bringen (leicht erregbar, skeptisch, vorsichtig, zurückhaltend, geruhsam), dann diejenigen, mit denen man andere für sich gewinnt (von sich eingenommen, draufgängerisch, schillernde Persönlichkeit, fantasievoll) und schließlich, man staune, zwei Eigenschaften, mit denen man sich beim Chef beliebt macht (gewissenhaft, pflichtbewusst).
Die meisten Menschen erzielen auf mindestens drei dieser Eigenschaften hohe Werte, das sich ihre Schattenseiten. Auch wenn man damit durchaus Karriere machen kann, irgendwann werden sie sich negativ auswirken. Am besten, so der Autor, liegt man im mittleren Bereich.
Und was tut man gegen diejenigen „dunklen“ Charakterzüge, die zu stark ausgeprägt sind? Ab dem Alter von 30 tun sich Menschen sehr schwer, sich noch zu ändern, aber es geht. Hier kommen die Tipps, vor allem einer: Man sollte sich die Schwächen bewusst machen. Indem man den Test bearbeitet, die Kurzform im Internet ausfüllt, den Artikel liest und sich überlegt, welche zutreffen, Leute fragt, die einen gut kennen und ehrliches Feedback geben oder sich die Beurteilungen und 360-Grad-Feedbacks anschauen, die man in seiner Laufbahn bereits erhalten hat.
Wenn man die Schwächen erkannt hat, sollte man sie kontrollieren. Man achtet auf die Hinweise der Umgebung, erinnert sich selbst daran (indem man die Uhr vom linken ans rechte Handgelenk bindet), bittet andere, uns aufmerksam zu machen, wenn das Verhalten auftritt. Oder man gewöhnt sie sich gleich ganz ab, das geht nun doch mit viel Üben. Oder ersetzt sie durch neue Verhaltensweisen. „Um Ihre Schattenseiten auch langfristig unter Kontrolle zu bekommen, sollten Sie dem Reputationsmanagement einen wichtigen Stellenwert in Ihrer beruflichen Weiterentwicklung einräumen.„
Das sind nun wahrhaft hilfreiche Empfehlungen, oder?