27. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Energieräuber

PRAXIS: Nein, ein Massenphänomen ist der Querulant nicht, aber es gibt ihn. Menschen, die an allem etwas auszusetzen haben, grundsätzlich dagegen sind, notorisch unzufrieden und sich durch alles und jeden angegriffen fühlen. Und so allen anderen die Energie rauben. Was tun?

Sie ahnen es: Reden. Und wenn nichts funktioniert: Trennen. Damit wäre der Beitrag aus der Wirtschaftswoche (Aus Prinzip dagegen) schon vollständig zusammengefasst. Allerdings: Beides ist alles andere als einfach. Also doch ein bisschen ausführlicher:


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Es gibt sie nun mal, die „stachligen Persönlichkeiten„. Als da wären: „Die Rächer, die überall Ungerechtigkeiten aufspüren und sich unfair behandelt fühlen.“ Oder die Narzissten, die sich ständig produzieren müssen und ausufernde Redezeiten einfordern. Oder die Abwerter, die gnadenlos alles und jeden verurteilen. Sie alle können durchaus gut in ihrem Job sein und deshalb sogar für unverzichtbar gehalten werden. Aber sie vergiften das Klima, rauben anderen die Energie und schaden am Ende dann doch mehr als sie nützen.

Also muss jemand mit ihnen reden, in der Regel die Führungskraft. Empfohlen wird die höfliche, aber klare Ansprache. Deutlich das Verhalten beschreiben und konkrete Bitten äußern. Hin und wieder funktioniert das sogar, wie in einem Beispiel in dem Artikel, wo ein solches Gespräch zu der Erkenntnis führt, dass die Betroffene sich übergangen fühlte bzw. eine Zusage ihr gegenüber nicht eingehalten worden war. Nachdem sie sich verstanden und angenommen fühlte, änderte sich ihr Verhalten.

Die Hartnäckigen hingegen werden so einfach nicht zu ändern sein. Da sollte man neben der klaren Ansprache und die Konsequenzen nennen, die bei Fortführung des Verhaltens drohen. Und genau hier scheitern viele Führungskräfte. Selbst wenn sie es schaffen, das Problemverhalten klar zu benennen, scheuen sie davor zurück zu erklären, was sie als nächstes unternehmen werden. Das können z.B. andere Aufgaben sein, eine Versetzung, ein Gespräch mit der Personalabteilung, mit dem Betriebsrat – was auch immer: Hauptsache, derjenige weiß, welche Folgen sein Verhalten haben wird. 

All das sollte natürlich im Einzelgespräch erfolgen, kein Tribunal vor anderen. Wichtig allerdings: In konkreten Situationen sollten Führungskräfte dem Querulanten die Grenzen aufzeigen. Das kann sehr diplomatisch geschehen, z.B. indem man die negativen Äußerungen positiv umformuliert. Oder um konstruktive Vorschläge bittet. Wichtig ist nämlich, dass die anderen merken, dass die Führungskraft das Problem erkennt und sich kümmert. So verringert man die Ansteckungsgefahr. Mühsam, anstrengend, aber notwendig. Soll heißen: Hier ist schon eine gewisse Beharrlichkeit angesagt.

Und die Trennung? Auch nicht einfach. Wegen Meckerns fliegt man im Fußball vom Platz, aber nicht aus dem Unternehmen. Da müssen schon konkrete Verstöße erkannt und abgemahnt werden. Was mitunter dazu führt, dass solche Mitarbeiter kaltgestellt werden, bis sie von selbst aufgeben. Für alle Seiten die schlechteste Lösung. Dann doch lieber reden und am Ball bleiben. Eben beharrlich sein.

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