INSPIRATION: Nun reicht es offensichtlich nicht mehr, agil zu werden – nun müssen Unternehmen evolutionär werden. Wie das gehen soll? Einen Fahrplan hierzu findet sich in der managerSeminare. Wobei die Inhalte nicht wirklich neu sind.
Es geht los mit dem Unternehmenszweck, der heute „Purpose“ heißt. In der Tat ist das eine ungemein nützliche Übung: Wozu ist ihr Unternehmen da? Wenn Sie jetzt antworten: „Um Lebensmittel zu verkaufen“ oder „Um Autozubehör zu produzieren“, dann sind Sie in die Falle getappt. Gemeint ist die ursprüngliche Aufgabe, um den Beitrag, den Sie und Ihr Unternehmen der Welt stiften. Mitunter hilft ein Blick in die Geschichte des Unternehmens: Was wollte der Gründer? Welchen Nutzen wollte er stiften? Also: Warum gibt es das Unternehmen überhaupt und was würde ohne es fehlen?
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Ob der Zweck, den Sie dann formulieren, den Ansprüchen genügt, wissen Sie, wenn er universell ist, ein Versprechen an alle, also Mitarbeiter, Anteilseigner und Kunden enthält und die Fantasie beflügelt. Sollten Sie also ein Lebensmittelgeschäft führen, könnte es sein, dass der Gründer seinen Laden genau an dieser Stelle eröffnet hat, um die Menschen der Nachbarschaft mit den alltäglich benötigten Gütern zu versorgen und ihnen weite Wege zu ersparen. Und wenn Sie Automobilzubehör produzieren, dann hat vielleicht alles mal angefangen mit der Idee, höchst belastbare Werkzeuge für den Dauerbetrieb herzustellen, die praktisch kaum kaputt zu bekommen sind. Daraus lässt sich sicher ein schöner „Purpose“ ableiten.
Wenn der Zweck – mit möglichst vielen Betroffenen gemeinsam – formuliert ist, gilt es ihn an alle zu kommunizieren und hieraus Spielregeln für die Zusammenarbeit abzuleiten. Die Prinzipien, die für die gesamte Entwicklung gelten sollten, lauten: Transparenz, Vertrauen, Wertschätzung und Co-Kreativität. Da kann das ganze Prozedere dann schon mal schnell an Grenzen stoßen, und wer immer so einen Veränderungsprozess plant, sollte sich vorher fragen, wie er es denn mit diesen Prinzipien hält. Ohne Vertrauen keine Transparenz und umgekehrt. Und wie kann ich Co-Kreativität ermöglichen, wenn es an Wertschätzung für Mitarbeiter und Kunden fehlt?
Wenn die Art und Weise, wie man in Zukunft zusammenarbeiten will, geklärt ist, geht es an die Organisation, und hier lauten die entscheidenden Begriffe „Kundenfokussierung“ und „Selbstorganisation„. Auch dessen sollte man sich bewusst sein: Will man das? Will man wirklich einerseits den Kunden in den Mittelpunkt stellen und ist man zudem bereit, Führung abzugeben? Nicht aufzugeben, denn auch in selbstorganisierten Unternehmen braucht es Führung, aber diese ist nicht mehr an Personen und Positionen gebunden, sondern kann wechseln, z.B. immer zu denjenigen, die die notwendigen Kompetenzen haben oder an Kreise übergehen (Stichwort „Soziokratie„).
Tipp der Autoren in der managerSeminare (Beyond Agility): Bilden Sie einen Übergangskreis aus Mitarbeitern aller Bereiche und Ebenen, der das neue Organisationskonzept erstellt, und testen Sie all das mit einem Pionierteam. Und lassen Sie sich Zeit damit, haben Sie Geduld, denn Selbstorganisation braucht vor allem Übung. Und Kundenfokussierung wohl auch.