21. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Lernen am Fallbeispiel

INSPIRATION: Es gibt weder in der Schule noch an der Uni ein Fach, in dem uns beigebracht wird, wie man gute Entscheidungen fällt. Dabei treffen wir ständig Entscheidungen bzw. sind von Entscheidungen anderer betroffen. Ein Modell, wie man Entscheidungskompetenz aufbauen könnte.

Drei Autoren in der Wirtschaftspsychologie aktuell bemängeln, dass es zwar sehr viele Forschungen zu dem Thema gibt, diese sich aber meist mit den Grundlagen beschäftigen und auf Laborexperimenten basieren (Entscheiden lernen – ein Modell für die Praxis). Deshalb wählten sie bewusst einen praxisorientierten Weg – und interviewten bekannte und erfolgreiche Persönlichkeiten: Geschäftsführer und Gründer von Familienunternehmen, Fußballtrainer, Polizeidirektor und Olympiasieger.


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Was sie dabei herausfanden, klingt mehr als banal. Die erfolgreichen Entscheider erzählten, dass man sich ein Best Case-, ein Worst Case-Szenario ausmalen soll, einen Plan B und einen Ausstiegsplan braucht. Dass man sich eine Außenperspektive beschaffen soll, sich über die eigenen Ziele klar werden und die Folgen der Entscheidungen in bestimmten Abständen überüfen soll. Hätten wir sicher ohne diese „Studie“ nie erfahren.

Etwas interessanter ist da schon dieser Vorschlag: Das „fallbasierte Lernen am Modell„. Sie schlagen vor, dass wiederkehrende oder kritische Entscheidungen im Unternehmen dokumentiert und dann mit Mitarbeitern anhand von Leitfragen diskutiert werden sollten. So sehen die sieben Schritte aus:

  1. Personen identifizieren, die kritische oder prototypische Entscheidungen getroffen haben.
  2. Interviews mit diesen Personen führen und die Situationen genau analysieren.
  3. Die Fälle nach festzulegenden Kriterien auswählen (z.B. nach Erfolg, Repräsentativität, Konsequenzen…)
  4. Die Fälle didaktisch aufbereiten.
  5. Mitarbeiter finden, die in Sachen Entscheidungskompetenz geschult werden sollen.
  6. Die Fälle in Kleingruppen diskutieren anhand von Leitfragen wie:
    Welche Entscheidung hätte ich getroffen?
    Welche Folgen hätte ich antizipiert?
    Wie wäre ich die Entscheidung angegangen?
    Wen hätte ich in die Entscheidung einbezogen?
    Wie hätte ich reagiert, wenn sich die Entscheidung als falsch herausgestellt hätte?

  7. Diskussion der Lernerkenntnisse aus den Fällen: Wie geht es mir in Zukunft bei ähnlichen Entscheidungen? Welche Informationen haben mir weiter geholfen? Wie wirkt sich die Diskussion auf meine Entscheidungssicherheit aus?

Wäre vielleicht mal ein interessantes Weiterbildungsprojekt für Personalentwickler und Trainer, auch wenn in dem Beitrag nichts über die bereits erfolgte Anwendung des Verfahrens steht.

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