22. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Nightmare Competitor

INSPIRATION: Erfolgreiche Unternehmen scheinen oft den anderen einen Schritt voraus zu sein. Fast so, als könnten sie in die Zukunft schauen. Manche versuchen es sogar. Die einen denken sich den Konkurrenten ihrer Albträume aus, andere betrachten gleich eine ganze Reihe möglicher Szenarien, und wieder andere blicken vor allem auf den Kunden.

Die Wirtschaftswoche beschreibt an einem anschaulichen Beispiel der Zeppelin-Holding, was es mit dem „Albtraum-Konkurrenten“ auf sich hat (Atomkrieg spielen). Der Geschäftsführer hat zusammen mit einigen Führungskräften vor sechs Jahren genau das gemacht: Sich diesen Konkurrenten ausgemalt, also in einem Workshop überlegt, wie wohl ein erfolgreicher Konkurrent vorgehen müsste, um das eigene Geschäft zu zerstören. Herauskam eine Plattform für Baumaschinen, auf der man eben jene mieten kann.


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Kurzerhand entwickelte Zeppelin eine solche Plattform selbst, was intern natürlich keine große Begeisterung hervorrief. Nachvollziehbar, das wäre so, als betreibe ein Automobilhersteller einen Gebrauchtwagenhandel, der auch Autos der Konkurrenz verkauft. Aber es funktionierte, und die Plattform trägt inzwischen offenbar erheblich zum Konzerngewinn bei. Es gibt sogar eine ganze Digital-Abteilung, aus der weitere konzerneigene Töchter hervorgegangen sind.

Benchmarking mit dem Wettbewerber

Klingt ganz einfach, warum gehen dann nicht alle Unternehmen so vor? Weil es offenbar wohl doch nicht ganz so einfach ist. Zumal es unterschiedliche Ansätze gibt, in die Zukunft zu schauen. Bei der klassischen Szenario-Technik schaut man eben nicht nur auf ein Horrorszenario, sondern variiert eine ganze Reihe möglicher Einflussfaktoren auf das eigene Geschäft, kombiniert diese und kann dann mit Hilfe mathematischer Modelle berechnen, „welche Entscheidungen unter welchen Bedingungn den meisten Erfolg versprechen.“

Andere sind hier eher skeptisch. „Viel Aufwand für wenig Erkenntnis,“ lautet die Kritik. Stattdessen solle man lieber im Dialog mit den Kunden neue Produkte entwickeln und testen. Also statt einen Blick in die Zukunft zu werfen, ausprobieren, experimentieren und so lieber die Zukunft gestalten als sie vorherzusehen. Wobei wichtig ist, sich rechtzeitig wieder zurückzuziehen, wenn man „falsch abgebogen“ ist. Was bekanntlich auch keine leichte Sache ist, denn wer schon viel Aufwand in ein Projekt gesteckt hat, tut sich hier natürlich schwer. Und außerdem setzt eine solche Beerdigung ja voraus, dass man einigermaßen sicher ist, dass es nicht funktioniert. Was schließlich wieder eine Abwägung für die Zukunft ist.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Zukunftsszenarien gemacht? Bin gespannt auf Kommentare. Übrigens: Ein Mittel gegen das drohende Unheil durch einen Konkurrenten, der im Nu das Geschäftsmodell zunichte macht, lautet hier „Diversifikation“. Keine wirklich neue Erkenntnis, oder?

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Ein Gedanke zu “Nightmare Competitor

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