3. Februar 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Selbstregulation komplex präsentiert

REZENSION: Renate Freisler / Katrin Greßer: Leadership-Kompetenz Selbstregulation. managerSeminare Verlags GmbH 2017.

Das Spannungsfeld in dem sich das Buch der beiden Autorinnen bewegt, zeigt sich bereits auf dem Buch-Cover: „Leadership kompakt“ nennt sich die Reihe des Verlages und lässt auf eine kurze und komprimierte Darstellung eines Themas hoffen. Der Untertitel des Buches hält dagegen gleich vier Themenfelder parat (Komplexität, Agilität, selbstwirksames Handeln und Vorbild als Führungskraft), die jeweils als Einzelthemen schon ein kompaktes Buch füllen könnten.


Anzeige:

Was ist das eigentlich: Professionelles Coaching? Erfährst Du in meinem Podcast. Er heißt „eindeutig Coaching“ und ist das Richtige für Dich, wenn Du Coaching für Dich selber und in Deiner Arbeit nutzen willst. Hör rein! Findest Du überall, wo es Podcasts gibt. Viele Grüße! Margot Böhm. Mehr Infos hier


Das Werk umfasst ca. 170 Seiten, ist in sieben Kapitel aufgeteilt und bietet eine große Auswahl an Übungen, Reflexionsanleitungen, Tipps, Anekdoten und viel Wissen zum Thema. Im ersten Kapitel „Regulieren statt kontrollieren“ gibt es eine Einführung in das Thema Selbstregulation (Balance zwischen Gedanken, Emotion und Verhalten) in Abgrenzung zur Selbstkontrolle (Willenssteuerung). Gleichzeitig wird aber auch das generelle Problem der Beschleunigung in der Arbeitswelt angesprochen sowie auf die neuronalen Grundlagen der Selbstregulation hingewiesen. Angereichert mit Klassikern aus der Psychologie (Theorie und Experimente zum Thema) sowie vielen Tipps für mich als Person und für den Übertrag auf den Führungsalltag. Und das alles im ersten Kapitel…

Viele der Aussagen und Übungen richten sich an mich als Leser. Gleichzeitig sollen die Anregungen und Hinweise auch als Hinweise für mich in der Rolle der Führungskraft dienen. Als Leser springe ich daher regelmäßig zwischen diesen beiden Perspektiven, was die Komplexität noch einmal erhöht.

In Kapitel zwei werden sieben Handlungsfelder aufgezeigt, die für ein gutes Selbstmanagement wichtig sind: Ziele setzen, Belastungen reduzieren, Stärken-Schwächen kennen, soziale Beziehung pflegen, Selbstkontrolle und Selbstregulation, Umgang mit Information und Zeit sowie Ressourcen nutzen. Allerdings werden diese Handlungsfelder im Kapitel nur extrem kurz angeschnitten, dafür wird der bessere Umgang mit der E-Mail-Flut über drei Seiten besprochen, ohne dass die Tipps wirklich neu wären.

So ähnlich werden in den folgenden Kapitel viele wichtige Themen angesprochen, wobei fast alle aktuellen Schlagworte der Trainingsszene auftauchen, ohne dass ein Thema soweit behandelt wird, dass ein unbedarfter Leser anschließend tiefere Kenntnisse zur Agilität, Holokratie, Komplexität, Achtsamkeit, (Über) ICH, Tetralemma, Veränderungskurve in zwei unterschiedlichen Darstellungsformen, Emotionsmanagement, den Big Five, Narzissmus in der Chefetage, Denkfallen, klassische Zeitmanagement-Techniken, etc. haben dürfte.

Dass etwas zu wissen und etwas anzuwenden zwei unterschiedliche Dinge sind, darauf weisen die Autorinnen noch einmal im letzten Kapitel hin und haben dann auch gleich die wichtigsten Tipps (= 24 Tipps!) wie damit umzugehen ist, zusammengestellt.

Dieses Buch ist aus meiner Sicht jedem Trainer zu empfehlen, der auf der Suche nach Übungen und Reflexionshilfen für ein Seminar aus den Bereichen Selbstmanagement, Selbstregulation, Zeitmanagement, Arbeitstechniken etc. für Führungskräfte ist. Einer Führungskraft selbst, die sich dem Thema Selbstregulation alleine annähern möchte, würde ich es wohl nicht empfehlen.

Teile diesen Beitrag:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert