PRAXIS: Ein Coaching-Tool, dass im Grunde keine wirklich neuen Ansätze bietet, aber mit einem anschaulichen Bild punktet. Und zwar einem, das viele von uns aus der Kindheit kennen, und sich daher vermutlich rasch gedanklich einfinden können.
Sie erinnern sich an Pippi Langstrumpf? Die Figur steht in dem Tool für Autonomie, für Freiheit, für Gestaltungswille. Letzterer ist ein Grundbedürfnis, das wir alle haben. Dann gibt es die Figur der Annika, sie steht für Loyalität, für das Einhalten von Regeln, das dafür sorgt, dass wir anderen gefallen und somit das Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit erfüllen.
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Die beiden Figuren werden in dem Tool als Bodenanker genutzt – neben drei weiteren. Da liegt in der Mitte ein Blatt, auf dem ein hinderlicher Glaubenssatz (Hirnstuss) steht, den der Klient selbst festlegt. Ein Gedanke, der ihm Stress bereitet, ihn einschränkt, davon abhält, sich Wünsche zu erfüllen (z.B. „Man streitet sich nicht!“).
Arbeit mit Bodenankern
Nun stellt sich der Klient auf dieses Blatt und bekommt die Anleitung, sich eine Situation vorzustellen, in der dieser Glaubenssatz besonders präsent war. Er soll sich in diese Situation hineinversetzen, die Unterschiede wahrnehmen, fühlen, wie der Körper reagiert, welche Gedanken auftauchen und welche Gefühle.
Nun folgt Blatt 2: Darauf steht der Begriff „Sinn“ (links von Glaubenssatz). Hier geht es um so etwas Großes wie der Lebenssinn, um die Frage, was für ein Mensch man sein will, wozu man dieses Leben nutzen will. Der Klient stellt sich auf das Blatt und schaut von hier auf den Glaubenssatz. Die Fragen zur Reflexion lauten: Wie sinnvoll ist der Glaubenssatz, was denkt der Lebenssinn über ihn, führt ihn der Glaubenssatz zu einem guten Leben, was möchte er anders denken, fühlen oder tun?
Sodann folgt das Blatt mit dem Namen „Annika“ (unterhalb des Glaubenssatzes). Es geht jetzt um Zugehörigkeit und Loyalität und die Fragen, was die innere Annika über den Glaubenssatz denkt und fühlt, welchen Tipp sie wohl geben würde, wenn sie möchte, dass es dem Klient gut geht, was er anders denken und fühlen möchte.
Es folgt Blatt 4 mit dem Titel „Pippi“ (oberhalb des Glaubenssatzes), bei der es um Autonomie, Gestaltungsfreude und Freiheit geht. Der Klient reflektiert Fragen nach den wahrgenommenen Unterschieden, was sein Bauch und sein Herz dazu sagen, welchen Tipp Pippi ihm geben würde, wenn sie möchte, dass es ihm gut geht, was er anders denken und fühlen möchte.
Zum Schluss stellt er sich auf das Blatt „Erkenntnis“ (rechts vom Glaubenssatz) und überlegt, welche Tipps er erhalten hat, was er mitnimmt und was er anders denken, fühlen oder tun möchte.
Ein neues Motto formulieren
All das mündet in den „Hirnkuss“, den zu formulieren der Coach hilft. Es ist eine Erlaubnis oder ein neues Motto, das so einige Bedingungen erfüllen sollte, nämlich:
- Den Anfang (nicht das Ende) von etwas beschreiben
- In der eigenen Verantwortung stehen
- Eine klare Erlaubnis darstellen (ich darf … ich bin …)
- Konkret sein
- Ein positives körperliches Signal auslösen
- So kurz und prägnant wir möglich
- Flüssig gesprochen – vielleicht sogar zu singen sein
Interessante Ergänzung: Das Tool könnte auch für Team-Anliegen genutzt werden, es „dient der sinn- und lösungsinitiierenden Potenzialentfaltung“ (Die Pippi-Langstrumpf-Strategie).