KRITIK: Es ist immer wieder lustig zu lesen, was wir alles in Zukunft benötigen, um angesichts der gewaltigen Veränderungen bestehen zu können. Sieben Fähigkeiten hat die Wirtschaftswoche ausgemacht (Das müssen Sie morgen können!). Darunter einige alte Bekannte. Hier kommen sie:
- Disruptionskompetenz. Schon bemerkenswert, wie schnell dieser Begriff Karriere gemacht hat. Ich stelle mir vor, wie in den Kompetenzmodellen, die Unternehmen für ihre Mitarbeiter erstellen lassen, diese Kompetenz auftaucht und beurteilt werden soll. Gemeint ist, dass man den Mut besitzt, bekannte Dinge in Frage zu stellen, vertraute Wege zu verlassen und neue Ideen zu entwickeln. Das nannte man früher mal Kreativität. Aber Disrutionskompetenz klingt einfach cooler.
- Diversitätsakzeptanz. Die Unterschiedlichkeit anderer nicht nur zu akzeptieren, sondern als Chance zu begreifen. Verstehen, warum andere anders denken und nicht seine eigene Meinung durchsetzen wollen. Das scheint mir eine Fähigkeit zu sein, die uns allen gut stehen würde, unabhängig davon, wie digital die Zukunft wird.
- Empathie. Passt zu Punkt 2 – sich in andere hineinversetzen können, das nämlich wird Maschinen so schnell nicht gelingen.
- Frustrationstoleranz. Schadet nie. Soll aber wichtiger werden, weil in der neuen Zeit viel mehr experimentiert wird. Prototypen werden auf den Markt geworfen und genauso schnell wieder verworfen. Wer Misserfolg persönlich nimmt statt als normal für die neuen Bedingungen der Arbeitswelt, der wird es schwer haben.
- Optimismus. Hängt wohl mit Punkt 4 zusammen. Ohne Zuversicht steckt man sich keine anspruchsvollen Ziele, ohne diese Ziele wird man sich auch nicht groß engagieren. Hier werden uns zum Glück nicht die ewig gleichen Gestalten unter die Nase gerieben, die milliardenschwere Start-ups gegründet haben, sondern lediglich darauf verwiesen, dass zuversichtlichere Arbeitsgruppen laut Studien zufriedener und profitabler agieren.
- Selbstmanagement. Menschen, die darauf warten, Anweisungen von oben zu erhalten, werden es schwer haben, sie sind als erste durch Maschinen zu ersetzen. Der Trend geht in Richtung Selbstorganisation, da muss man sich in der Tat umstellen.
- Technologieaffinität. Wer modernen Technologien skeptisch gegenübersteht oder sich gar vor ihnen fürchtet, hat nichts zu suchen in der Welt von morgen. Wobei ich denke, dass eine gesunde Skepsis durchaus angemessen sein sollte – siehe Punkt 1.
Schlauer geworden? Falls Sie der Meinung sind, dass all das keine wirklich neuen Erkenntnisse sind und man mit diesen Kompetenzen schon immer gut gefahren ist, kann ich nur zustimmen. Vielleicht brauchen wir in Zukunft nur ein bisschen mehr von all dem – und eben jene gesunde Mischung aus Optimismus und Skepsis.
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