PRAXIS: Die folgende Methode habe ich in einem Artikel zur Einführung von OKR gefunden. Es geht darum, Ziele nach Dringlichkeit und Effektivität zu priorisieren. Zum Einsatz kommen Post-its und eine „Tauschaktion“. Hat jemand damit Erfahrungen?
Eine Anmerkung vorweg: Die Methode wird nur am Rande erwähnt und ist in dem Beitrag (OKR ist mehr als eine Methode) auch nicht als Anleitung gedacht. Ich beschreibe hier das, was ich verstanden habe und würde mich freuen, wenn jemand die Methode kennt und die Darstellung ergänzen kann. Oder über Erfahrungen damit berichten kann, denn es bleiben einige Fragen …
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Das Vorgehen
Zunächst werden alle Ziele oder Themen auf einzelne Post-its geschrieben. Ein Teilnehmer nimmt diese und klebt sie mit dem Text nach unten auf ein Flipchart, und zwar in der Reihenfolge, wie er selbst die Dringlichkeit und Effektivität (und hier wären sicher auch andere Kriterien denkbar) einschätzt.
Anschließend „darf jeder Teilnehmer ein bis zwei Post-its tauschen, ebenfalls verdeckt.“ Die einzige Regel dabei lautet, dass ein direkter Rücktausch nicht möglich ist. Hat also Teilnehmer Nummer 3 die Zettel 6 und 7 getauscht, darf Teilnehmer 4 diese beiden nicht gegeneinander zurücktauschen. Hierauf muss der Moderator achten.
Angeblich ist auf dieser Weise innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens eine „widerspruchsfreie, von allen Beteiligten akzeptierte Priorisierung“ möglich – zumindest war das in dem Fall so.
In dem Praxisbeispiel gab es zehn Themen und sieben Mitglieder eines Managementteams, die an der „Tauschaktion“ beteiligt waren. Am Ende nahm man sich die drei Top-Themen vor, um diese weiter zu verfolgen.
Klingt nach einer interessanten Vorgehensweise, ich frage mich nur, wie viele Themen auf diese Weise priorisiert werden können und wie groß die Gruppe sein darf oder wie viele Teilnehmer man mindestens benötigt. Ich stelle mir auch vor, dass es ein ziemliches Murren geben würde, wenn der letzte Teilnehmer Post-it Nr. 10 mit Post-it Nr. 1 tauscht und damit die Reihenfolge auf den Kopf stellt. Oder dürfen nur benachbarte Zettel getauscht werden? Dann aber weiß der letzte Teilnehmer, dass er nicht mehr viel bewirken kann.
Oder wird das Ganze mehrfach durchlaufen? Denn wie kann es zu einer „von allen Beteiligten akzeptierten Priorisierung“ kommen, wenn die letzten Teilnehmer die Reihenfolge der ersten praktisch umkehren?
Wie gesagt: Die Methode klingt spannend, aber es bleiben Fragen offen. Hat jemand Antworten?