3. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Das tut man nicht

INSPIRATION: Tabus gibt es eine ganze Reihe in Organisationen. Nicht ohne Grund natürlich, wobei die Frage berechtigt ist, ob das immer so bleiben muss oder das eine oder andere nicht auch mal hinterfragt werden sollte.

In der managerSeminare stellen die Autoren einige typische Tabuthemen vor und geben Tipps zum Umgang mit ihnen (Kann das weg?). Hier die Klassiker:


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  • Als Führungskraft darf man keine Schwächen eingestehen.
  • Über Gehalt spricht man nicht.
  • Man äußert keine offene Kritik an Führungskräften.
  • Nichts-Tun ist verpönt.
  • Man gibt nicht zu, dass man Menschen aufgrund ihres Aussehens einstellt.

Sind dies auch in Ihrem Unternehmen heikle Themen? Leicht daran zu erkennen, dass über all das durchaus gesprochen wird, allerdings nur hinter vorgehaltener Hand. Natürlich erzählen Vorgesetzte vertrauten Menschen von ihren Ängsten und Schwächen, natürlich tauschen sich Mitarbeiter über ihr Gehalt aus – oder spekulieren fleißig über das Einkommen der anderen. Kritik an Führungskräften wird ständig geübt – solange diese nicht anwesend ist. Jeder legt mal die Füße hoch, wenn es nicht auffällt. Dass „schöne“ Menschen bevorzugt werden bei der Besetzung einer offenen Stelle, dürfte etwas sein, das wirklich nur flüsternd weitererzählt wird.

Schlimm? Nicht unbedingt. Das kann so bleiben, nämlich immer dann, wenn das Ansprechen der Tabus mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt – man kennt das aus der Diskussion über die Gehaltstransparenz. Da meinen viele, dass die Offenlegung von Gehältern eher zu mehr Neid und Missgunst führt als das Nichtwissen und Spekulieren – nach dem Motto: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

Gerade dieses Tabu gerät inzwischen arg ins Wanken, und zwar in Unternehmen, die viel stärker auf Partizipation setzen. Womit die Kernbotschaft des Beitrags klar ist: Es kommt auf den Kontext an. In Unternehmen, in denen Schwäche von Mitarbeitern gnadenlos ausgenutzt wird, wäre es verrückt, über die eigenen Mängel zu reden.

Die zweite Botschaft lautet: Man muss auch sonst nicht gleich mit jedem Tabu brechen, aber es lohnt sich, darüber zu reden, welche Tabus es gibt und wie man in Zukunft mit ihnen umgehen möchte. In der Tat ein guter Rat: Irgendwer sollte mal anfangen und die Frage aufwerfen: Ist es eigentlich wirklich schlimm, wenn man zugibt, sich hin und wieder eine Auszeit zu nehmen und däumchendrehend aus dem Fester zu schauen? Weil das nachweislich die Kreativität fördert? Oder: Wollen wir nicht zugeben, dass „Schönheit“ in bestimmten Positionen ein Auswahlkriterium ist?

Nun denn, wie wäre es also mit einem „Tabu-Workshop„? Mir fallen auch noch weitere ein:

  • Persönliche Konflikte haben am Arbeitsplatz nichts zu suchen.
  • Über Körpergeruch spricht man nicht.
  • Der Tod von Angehörigen erwähnt man tunlichst nicht.
  • Gefühle haben am Arbeitsplatz nichts zu suchen.

Welche Tabus gibt es in Ihrem Unternehmen?

 

 

 

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