PRAXIS: Gescheiterte Projekte kann man zu den Akten legen und schnell vergessen. Oder man arbeitet sie auf und zieht Konsequenzen hieraus. Hier der Ablauf einer Workshop-Sequenz, die genau diesem Zweck dient.
- Der Moderator gibt einen kurzen Input zum Thema „Scheitern“ und den Chancen, die auch in gescheiterten Projekten liegen.
- Der Projektleiter stellt kurz die wichtigsten Informationen dar für alle, die nicht direkt in das Projekt eingebunden waren: Ursprüngliche Ziele, Ressourcen, Organisation, Verlauf, Ereignisse, die das Projekt beeinflusst haben, Schwierigkeiten, Ziele, die erreicht und die nicht erreicht wurden.
- In gemischten Teilgruppen (Projektteilnehmer und Außenstehende) wird der Projektverlauf als visualisiert, wobei Ereignisse, die maßgeblichen Einfluss hatten, eingezeichnet werden sowie die Zeitpunkte, an denen sich das Scheitern ankündigte.
- Präsentation der Ergebnisse im Plenum.
- In einer Vertiefungsrunde diskutieren die Kleingruppen, was die Präsentationen bei ihnen ausgelöst haben und was daran typisch für die eigene Organisation ist.
- Im Plenum werden drei Perspektiven vorgestellt: Individuum/Mitarbeiter, Management und Organisation. Die Kleingruppen ordnen sich der Perspektive zu, die sie bearbeiten wollen. Dann erarbeiten sie Vorschläge nach den Fragen:
- Was wollen wir beibehalten?
- Welche Muster gibt es?
- Welche Maßnahmen schlagen wir vor?
- Was bedeutet das für die zukünftige Arbeit in unserer Organisation?
- Die Ergebnisse werden im Plenum vorgestellt und konkrete Aktionspläne erstellt.
- Abschluss-Feedback zum Thema „Das Gute im Schlechten“. Die Frage lautet: Was war das Gute an dem gescheiterten Projekt?
Wichtig ist, dass der Moderator immer dann eingreift, wenn Schuldzuweisungen auftauchen.
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(Nach: Lars Burmeister / Leila Steinhilper: Gescheiter Scheitern, managerSeminare 11/2010, S. 48-51)