INSPIRATION: Das folgende Beispiel stammt aus Japan, könnte aber auch wunderbar auf deutsche Unternehmen zutreffen. Japan versteht sich nicht als klassisches Einwanderungsland und tut sich offenbar schwer mit Beschäftigten aus dem Ausland. Was für die Industrie ein großes Problem ist, denn auch diese Nation leidet unter dem Fachkräftemangel und einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung. Und wie bei uns fällt es Menschen aus anderen Ländern schwer, die Sprache zu erlernen. Was im beruflichen Alltag eine erheblich Hürde darstellt.
Was also tun? Eine Möglichkeit ist die der Automatisierung – viele Unternehmen setzen darauf. Aber Automaten ersetzen nicht überall den Menschen, und auch hier kann moderne Technik helfen. Bei Mitsubishi Electric wird eine Übersetzungssoftware eingesetzt (Endlich den Chef verstehen). Dort kommen 20% der Beschäftigten aus dem Ausland. Vor Schichtbeginn erklärt der Leiter auf Japanisch, welche Aufgaben an diesem Tag anstehen. Der Text wird von der künstlichen Intelligenz zunächst ins Englische übersetzt und dann in die Muttersprache der jeweiligen Beschäftigten. Diese können ihn während der Präsentation auf einer Videowand mitlesen.
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Ergenntnis nach drei Monaten: Haben zuvor 58% die Anleitungen verstanden, waren es nun 80%. Da die Software lernt, verbesserte sich die Quote auf 91%. Es bleiben nur ein paar Fachbegriffe, die offenbar noch Schwierigkeiten bereiten – ein Begriff für „nicht hinreichend befestigte Schraube“ wird mit „großes Loch“ ins Portugisische übersetzt.
Auf der stetigen Suche nach interessanten Anwendungen von künstlicher Intelligenz bin ich für das Beispiel dankbar. Lässt sich doch einfach übertragen, oder? Setzt allerdings voraus, dass es solche regelmäßigen Kommunikationsprozesse vor Ort gibt – da bin ich mir bei manchen einheimischen Produktionsstätten nicht sicher.