1. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Mikrogewohnheiten

INSPIRATION: Das klingt so banal und wurde vermutlich so oft veröffentlicht, dass ich nach den ersten Zeilen des Beitrags über die Frage, wie man mit kleinen Schritten zum Erfolg gelangt, das Heft beiseite legen wollte. Da ich mich aber selbst schwer tue, Vorsätze in die Tat umzusetzen, hier noch einmal der Tipp mit den Mikrogewohnheiten. Vielleicht hilft es ja.

Die Sache ist tatsächlich einfach: Gibt es etwas, das Sie gerne lernen möchten? Ein Ziel, das Sie gerne erreichen möchten? Ein Verhalten, das sie gerne zur Gewohntheit machen würden? Natürlich gibt es so etwas: Das regelmäßige Joggen, die morgendliche Gymmastik, Business-Englisch lernen, regelmäßig etwas im Garten arbeiten, E-Mails abarbeiten usw.


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Was dann stets passiert: Man nimmt sich vor, dass man ab sofort regelmäßig jeden Morgen eine Runde um den Park läuft. Oder jeden Abend eine Stunde Englisch paukt. Oder, oder, oder … Das klappt auch beim ersten Mal, vielleicht auch noch beim zweiten Mal. Aber dann kommt etwas dazwischen, und dann wieder, und schon ist man wieder bei Null – und geknickt. Irgendwann beginnt das Spiel von vorn, bis es dann schließlich heißt: Ich wollte eigentlich immer mal …, aber ich hab’s nicht geschafft.

Und dann ist die Luft raus

Wenn Ihnen das so ergeht, dann versuchen Sie es einmal mit Mikrogewohnheiten. Sabina Nawaz erklärt im Harvard Business Manager (Vergessen Sie Ihren Ehrgeiz), wie Sie Managern beibringt, ihre Ziele mit Mini-Schritten zu erreichen. Sie bittet sie in Workshops, die ehrgeizigen Ziele erst mal zu vergessen und sich einen möglichst kleinen Schritt auf dem Weg zum Ziel zu überlegen. Dafür würden die meisten drei bis acht Versuche benötigen, um etwas zu beschreiben, das klein genug ist für eine Mikrogewohnheit.

Sie haben es in dem Moment gefunden, in dem sie selbst sagen: „Das ist so lächerlich, dass es sich gar nicht lohnt, damit zu beginnen.“ Also wenn man zum Beispiel sich vornimmt, jeden Morgen um 7.00 Uhr zwei Liegestütze zu machen. Oder jeden Abend 500m zu laufen. Oder jeden Nachmittag um 15:30 Uhr zwei neue Vokabeln zu lernen.

Klitzekleine Schritte

Der erste Schritt sollte also winzig sein. Und man muss der Gefahr widerstehen, die Schritte zu schnell zu vergrößern. Wem die zwei Liegestütze nach zwei Tagen albern vorkommen, sollte dennoch dabei bleiben. Die Verdoppelung und Verdreifachung mag zwar kein Problem darstellen, aber plötzlich ist man bei einer Anzahl, die für eine feste Gewohnheit zu groß ist, man setzt aus und schafft es nicht immer, und schon ist es vorbei mit dem hehren Ziel. Also, so der Rat, mindestens zwei Wochen beim ersten Schritt bleiben, und dann ganz allmählich steigern.

Zur Unterstützung kann man drei Dinge tun. Das neue Verhalten verknüpft man an eine bereits vorhandene Gewohnheit. Die Liegestütze macht man, während man darauf wartet, dass das Teewasser kocht. Die Vokabeln lernt man, während man sich die Zähne putzt.

Der zweite Tipp: Man sucht sich „Leidensgenossen“. Menschen, die sich auch etwas vorgenommen haben, mit denen man sich hin und wieder trifft oder telefoniert und dann berichtet. Kennt man aus anderen Zusammenhängen, Stichwort Lernpartnerschaften.

Und Tipp Nr. 3: Legen Sie sich eine Ja-Liste an. Soll heißen: Große Protokolle über das Geschaffte sind wieder zu aufwändig, werden schnell Lücken aufweisen und dann aufgegeben. Eine „Ja-Liste“ bedeutet nichts anderes als dass man sich die jeweilige Tätigkeit notiert und dann jeden Tag dahinter nur ein J oder ein N notiert, je nachdem, ob man sie abgeschlossen hat oder nicht.

Ich weiß schon, mit welcher erwünschten Gewohnheit ich starten werde …

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