9. Mai 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Vier Metakompetenzen

INSPIRATION: Noch mehr Kompetenzen, die Führungskräfte in der neuen Arbeitswelt benötigen? Wohl nicht, sondern eher vier grundlegende Fähigkeiten, die niemandem schlecht zu Gesicht stehen. Und man kann sie schulen.

In einem Beitrag der managerSeminare erklärt Nadjeschda Taranczewski (Skillset für die neue Arbeitswelt), dass die Anwendung von Führungstools im Sinne von Handwerkszeugen oder die Anweisenheit eines bestimmtes Sets an Fähigkeiten sicher nicht ausreichen, um als Führungskraft bestehen zu können – vor allem nicht in der neuen Arbeitswelt.


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Es sind vielmehr vier „Meta-Kompetenzen“, auf denen erfolgreiches Beziehungsmanagement basiert – denn das ist es, was Führungskräfte leisten müssen: Beziehungen so zu gestalten, dass die Zusammenarbeit von Erfolg gekrönt ist. Und wie sehen diese vier Kompetenzen aus?

  1. Selbst-Bewusstsein – nicht im Sinne von Selbstvertrauen, sondern im Sinne von „sich seiner selbst bewusst sein“, über sich nachdenken, seine Grundbedürfnisse kennen, wissen, was einem wichtig ist. Ohne dieses Wissen kann ich meine Absichten „nicht stimmig vertreten und andere weder inspirieren noch abholen„. So etwas in Führungstrainings zu vermitteln, dürfte anspruchsvoll sein, im Coaching ist das sicher eher möglich.
  2. Selbst-Bewusstsein allein hilft nicht wirklich, wenn dazu nicht „Selbst-Akzeptanz“ kommt. Es gibt nämlich stets Anteile, die wir an uns selbst so gar nicht mögen, und hier gilt es, in einen „wertschätzenden Dialog“ mit diesen Anteilen zu treten, sie als Teil seiner Selbst zu erkennen und auch die Widersprüche wahrzunehmen. Wer sich mit den „ungeliebten“ Anteilen, dem „Fehlbaren“ seiner Person auseinandersetzt, der läuft weniger Gefahr, in Konflikten genau mit diesen Eigenschaften anderer aneinander zu geraten.
  3. Aber beides nutzt wenig, wenn wir nicht für das, was wir denken, fühlen und tun auch die Verantwortung übernehmen. Fühle ich mich als Opfer der Umstände, dann werde ich kaum bereit sein, mich mit mir selbst auseinander zu setzen oder auf Feedback von anderen einzugehen. Führungskräfte, denen Menschen folgen, übernehmen die Verantwortung für die Folgen ihres Handelns.
  4. Und schließlich wird all das nur dann Wirkung bei anderen erzielen, wenn ich fähig bin zu kommunizieren – sprich: Mich „selbst mitzuteilen und anderen zuzuhören„.

Alles gut nachvollziehbar, wäre schön, man würde bei der Ernennung zur Führungskraft jene bevorzugen, die über genau diese Metakompetenzen verfügen. Und diejenigen, die bereits Führungskraft sind, dabei unterstützen, an sich zu arbeiten – was ich für den deutlich aufwendigeren Weg halte.

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Johannes Thönneßen

Dipl. Psychologe, Autor, Moderator, Mitglied eines genossenschaftlichen Wohnprojektes. Betreibt MWonline seit 1997. Schwerpunkt-Themen: Kommunikation, Führung und Personalentwicklung.

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