REZENSION: Ben Fuhrman / Tapani Ahola: Twin Star – Lösungen von einem anderen Stern. Teamentwicklung für mehr Erfolg und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Carl-Auer Verlag GmbH; 5. Auflage 2017
Wir sollten aufhören, uns über krank machende Bedingungen am Arbeitsplatz aufzuregen. Es gibt Möglichkeiten, mit ganz konkreten Schritten das tägliche Miteinander zu verbessern. Dieses Büchlein möchte dazu eine Anleitung liefern. Dabei ist der lösungsorientierte Ansatz unverkennbar.
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Vorgestellt wird ein kleines Modell in Form eines Sterns. Vier Zacken enthalten positive Faktoren, die uns die Zusammenarbeit erleichtern, die anderen vier Zacken stehen für die Faktoren, die uns die Freude vergällen. Alle acht Zacken werden nach und nach vorgestellt, mit praktischen Übungen versehen, mit kleinen, meist sehr bekannten Anekdoten angereichert und am Ende eines jeden Kapitels mit einem kleinen Fragekatalog versehen, den der Leser mit seinen Kollegen in einem Teammeeting diskutieren soll.
Hier kommen die vier „Wohlfühl-Faktoren“:
- Wertschätzung – meist in Form von Lob und Anerkennung vermittelt und doch von den meisten Menschen am Arbeitsplatz schmerzlich vermisst. Die Empfehlungen lauten: Mehr auf andere zu achten und ihnen positive Rückmeldungen zu geben. Was noch besser funktioniert ist die Bitte um Rat und Hilfe, nach der Meinung des anderen fragen, Interesse und Neugier an seinen Themen zeigen. Und wer Wertschätzung vermisst, darf ruhig auch mal um positives Feedback bitten.
- Spaß – diesen kann man pflegen. Der Wert von Humor am Arbeitsplatz wird meist unterschätzt.
- Erfolg – die größte Anerkennung ist, wenn das, was man tut, von Erfolg gekrönt ist. Allerdings funktioniert das noch viel besser, wenn man andere an seinem Erfolg teilhaben lässt. Stichwort „geteilte Freude“.
- Anteilnahme – das beginnt mit dem Grüßen, sich nach dem Befinden des anderen erkundigen bis zum Anbieten konkreter Hilfe.
Und das sind die vier „Stimmungsvernichter“:
- Probleme – mit der bekannten Empfehlung, diese in Ziele umzuformulieren.
- Kränkungen – in der Tat eines der Dinge, die uns das gemeinsame Arbeiten und Leben arg vergällen können. Etwas wird als Kränkung erlebt, wir reagieren mit einem „Gegenangriff“ und landen im Konflikt. Tipps, wie man eine erlebte Kränkung im Dialog bearbeitet.
- Rückschläge – es geht um den Umgang mit Fehlern, um Verständnis für denjenigen, der einen Misserfolg erleidet und um Respekt für seinen Umgang mit dem Misserfolg.
- Kritik – Tipps, wie man Kritik äußert und wie man Kritik annimmt.
All das wirkt doch sehr schlicht und ein wenig lieblos runter geschrieben. Dazu auch noch schlecht lektoriert. Wie sonst kann es passieren, dass auf den Seiten 119 bis 123 der Einleitungssatz – praktisch die Überschrift – auf die Erläuterung folgt? Für mich ist das Büchlein keine wirkliche Empfehlung.