17. Mai 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Allein arbeiten

Vor einem Board stehen und die aktuell anstehenden Aufgaben besprechen, das weitere Vorgehen klären und bei anfallenden Problemen neue Lösungen suchen – Stand-up Meetings sind höchst effizient und normalen Besprechungen vorzuziehen. Wirkliche Innovationen aber entstehen woanders, erklärt ein Forscher der Harvard Business School (Kreativ geht anders).

Die Studie basiert auf Beoachtungen eines Hackathons bei Google. Die Forscher haben sich Häufigkeit und Inhalte von Meetings während dieses Software-Hackathons angeschaut und dann von Juroren die Ergebnisse bewerten lassen. Das Fazit lautete: Häufige Stand-up Meetings, ein typisches Tool agiler Teams, führen zwar zu wertvollen Produkten, die allerdings nicht sonderlich neuartig sind. Wirkliche Innovationen, so der Forscher, sind aber beides: Wertvoll und neuartig.

Die Erklärung ist so einfach wie nachvollziehbar. Bei diesen kurzen Treffen definieren die Teams klare Ziele, verteilen die Aufgaben und legen fest, bis wann die Aufgaben erledigt sein sollen. Darauf konzentrieren sich anschließend alle, da bleibt kein Platz, um über riskantere und zeitaufwendigere Lösungen nachzudenken. Soll heißen: Wer möchte, dass Dinge vorangetrieben und umgesetzt werden, für den sind Stand-up Meetings die richtige Wahl. Wenn es um echte Innovationen geht, braucht man andere Formate.

Wer nun an Brainstorming-Sitzungen und Kreativ-Sessions denkt, der wird enttäuscht. Der Forscher empfiehlt, weniger Meetings zu veranstalten. Neue Ideen entstehen, wenn Experten allein tief in ein Thema eintauchen – die alte Hypothese: Tolle Gemälde und geniale Musik sind das Werk einzelner Genies. Das allerdings setzt voraus, dass man ihnen vertraut und genau das auch zutraut. Und ihnen die Gelegenheit gibt, ihre Ideen anschließend auszuprobieren. Also wieder ein Kulturthema? Ist wohl so.

Am Ende macht es – wie so oft – die richtige Mischung. Im Alltag Zeit geben, nach neuen Ideen zu suchen und für die Umsetzung regelmäßige Stand-up Treffen. Und dann immer mal wieder innehalten, in moderierten Workshops Raum für gemeinsames Nachdenken und Reflektieren bieten.

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