PRAXIS: Mal angenommen, eine junge Führungskraft muss eine wichtige Präsentation oder ein schwieriges Mitarbeitergespräch führen. Sie möchte sich kompetenten Rat einholen und befragt dazu ihren anonymen Mentor. Dieser wurde ihr zuvor – nach der Durchführung entsprechender Persönlichkeitstests – zugewiesen. Sie weiß nicht, wer er ist und umgekehrt. Der Kontakt geschieht online per Mail oder Chat. Merkwürdige Vorstellung?
Sowohl Mentoren als auch Mentees waren vorher eher skeptisch. Später lernten sie die Anonymität zu schätzen. „Einige Dinge hätte ich meinem Mentor niemals preisgegeben, wenn er mich oder mein Unternehmen gekannt hätte“, sagt ein Mentee. Und ein erfahrener Mentor war überrascht, wie gut es funktionierte. Der Austausch dauert sechs bis zwölf Monate und endet dann. Zitat des Mentors: „Es entwickelte sich eine äußerst enge Beziehung.“ Als es zu Ende war, hätte er den Eindruck gehabt, einen guten Freund zu verlieren.
Ein weiterer Vorteil: Zeitzonen spielen keine Rolle …
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(aus: Jeanne Meister / Karie Willyerd: Mentoring für Millenials, Harvard Businessmanager 7/2010, S. 42-43)