10. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Ans Ende denken

INSPIRATION: Ich gebe zu, ich muss mich manchmal schon ziemlich zusammenreißen, um einen Text zu Papier zu bringen. Oder besser auf die Homepage. Eine Studie zeigt, wie Menschen es schaffen können, sich selbst zu wenig bis gar nicht interessanten Aufgaben aufzuraffen und sie zu Ende zu bringen.

Eine Forscherin hat zusammen mit Kollegen 19 Strategien identifiziert, mit denen Menschen sich selbst dazu bringen, unliebsame Tätigkeiten zu beginnen und zu beenden (Doing Despite Disliking). Anschließend wurden 264 Studenten gebeten, kurze Fragebögen auszufüllen, die ihnen per SMS in zufälligen Abständen zugeschickt wurden. Dabei wurden sie gefragt, wie sie mit unangenehmen Situationen in der letzten Stunde umgegangen sind.


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Ein Ergebnis dieser Studie: Alle 19 Strategien funktionieren – mehr oder weniger, und auch nicht unbedingt abhängig vom Persönlichkeitstyp. Am besten klappt es, wenn man die eigenen Gefühle umstimmt oder sich klare Ziele setzt. Ebenso effektiv ist, sich vorzustellen, dass die Tätigkeit nicht allzu lange braucht und bald vollbracht ist – die Autorin nennt das „Das-Ende-ist-nah-Strategie“.

Das Ende ist nah

Auch sehr beliebt: Man denkt an die positiven Konsequenzen der Aufgabe: Was habe ich davon, wenn ich mich jetzt überwinde! Womit vielleicht auch mal das Thema „extrinsisch oder intrinsisch“ etwas entspannter diskutiert werden kann. Tätigkeiten, die in sich motivierend sind, benötigen keine gesonderten Belohnungen oder Prämien. Aber wenn ich etwas ganz und gar nicht mag, es aber unvermeidlich ist, dann kann es schon helfen zu wissen, dass am Ende ein „Leckerli“ wartet.

Fazit also: Wenn Sie etwas zu tun haben, dass Sie so ganz und gar nicht mögen, es aber auch niemand anderem auf’s Auge drücken können, dann denken Sie an das baldige Ende, an die angenehmen Folgen oder, wenn beides nicht hilft, setzen Sie sich selbst eine Belohnung aus.

Für Aufgaben in Teams bringt mich das mal wieder dazu, Aufgaben so zu verteilen, dass jeder tunlichst das übernimmt, was er gerne macht. Schön wäre es natürlich, wenn das wunderbar aufgeht und am Ende alle Aufgaben verteilt sind. Klappt nur aus Erfahrung selten, irgendwelche lästigen Aufgaben bleiben immer übrig. Wenn man dann mit Prämien versucht, nur bei diesen Aufgaben extrinsisch zu motivieren, wird es heikel. Es könnte dazu führen, dass Teammitglieder auch bei den Aufgaben, die sie eigentlich mögen, sich nicht melden, weil sie gar nicht einsehen, dass sie ohne gesonderte Entlohnung aktiv werden. Ein Dilemma, oder? Wie man es auch dreht und wendet, das mit der Belohnung für einzelne Tätigkeiten oder Zielerreichungen bleibt schwierig.

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