27. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Anzeichen des Untergangs

INSPIRATION: Warum verschwinden einst so erfolgreiche Unternehmen von der Bildfläche? In der Regel wird auf besonders bekannte Einzelfälle verwiesen und hieraus Rückschlüsse gezogen. Eine Studie hat sich mit 43 Pleiten beschäftigt und vier „Pfade des Niedergangs“ gefunden. Die Autoren leiten hieraus Frühwarnindikatoren ab (Warum Unternehmen scheitern).

Die vier Typen von Pleiten

  1. Der Nachzügler: Das Unternehmen war mal führend und innovativ, ist zentralisiert und verzeichnete stabiles Wachstum. Die Kultur ist über Jahrzehnte gewachsen, aber träge geworden. Es kämpft um die Frage, wie viel Tradition und wie viel Veränderung notwendig sind, die klare strategische Ausrichtung fehlt.
    Man hält sich für unverwundbar, konzentriert sich auf bekannte Produkte und Prozesse und reagiert mit Aktionismus, wenn bewährte Strategien nicht mehr greifen. Typisch sind eingespielte Teams und Führungsebenen sowie informelle Absprachen, durch die schon im Vorfeld von Meetings der Konsens gesucht wird.
  2. Der Opportunist: Das Unternehmen setzt auf starkes Wachstum durch Verdrängung der Konkurrenz, entsprechend wettbewerbsorientiert ist auch die Unternehmenskultur. In der Öffentlichkeit wird es glorifiziert, die Erwartungen sind hoch. Es gibt Anreizsysteme, die dazu verleiten, auch mal rechtlich fragwürdige Entscheidungen zu treffen, Produkte und Geschäftspraktiken werden nicht hinterfragt.
    Irgendwann werden Kontrollmechanismen ausgesetzt in der Hoffnung auf große Gewinne, am Ende stürzt ein öffentlicher Skandal das Unternehmen in eine „Legitimationskrise“.
  3. Der Imperialist: Das Unternehmen hat einen visionären und charismatischen Gründer bzw. CEO mit autokratischem Führungsstil. Feedback und Kritik sind unerwünscht, die Kultur ist streng hierarchisch. Die Geschäftsführung verfolgt aggressive und unkontrollierte Wachstumsambitionen, die Erwartungshaltung von außen und die Glorifizierung verstärkt die interne Konformität und den blinden Gehorsam sowie die Selbstüberschätzung des Managements.
  4. Der Politisierte: Das Unternehmen hat sich als Branchenprimus etabliert, die Arbeitsabläufe sind auf Skaleneffekte ausgerichtet, es operiert in gut regulierten Märkten. Die Organisationskultur ist schwerfällig, es gibt Konflikte zwischen verschiedenen Interessensvertretern. Viele gesetzliche Vorgaben und starke Arbeitnehmerverbände schränken die Entscheidungsfähigkeit ein, die Fixkosten sind hoch und bei Anzeichen von Krisen wird vorrangig auf defensive Strategien wie Kostensenkungsprogramme gesetzt.

Erinnert Sie die eine oder andere Beschreibung an ihr Unternehmen? Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät und Sie können ein „Monitoring-System“ etablieren, das konkrete, oben beschriebene Frühwarnindikatoren erkennt und ein rechtzeitiges Gegensteuern ermöglicht.

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