4. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Appreciative Inquiry

PRAXIS: Dieses Format ist in USA bereits seit Mitte der 80er Jahre im Einsatz: Appreciative Inquiry („wertschätzende Erkundung und Entwicklung“). Einen positiven Ansatz zur Entwicklung und Umsetzung neuer Strategien haben die beiden Erfinder David Cooperrider und Suresh Srivastva den Unternehmen an die Hand gegeben, die Veränderungen mit kleinen oder großen Gruppen anstoßen möchten. Dabei wird ganz bewusst von dem klassischen Vorgehen abgewichen, zuerst Probleme zu identifizieren, Ursachen zu analysieren, Lösungen zu entwickeln und Maßnahmen zu planen und umzusetzen. Der Focus bei Appreciative Inquiry liegt auf dem, was funktioniert, und nicht auf dem, was nicht funktioniert.

Kernstück ist ein zwei- bis viertägiger Workshop. Nachdem im Vorfeld der Veranstaltung die Richtung des Wandels in einer Planungsgruppe festgelegt wird, beginnt der Prozess mit Interviews. Paarweise finden sich Teilnehmer in der „Discovery-Phase“ zusammen und erkunden gegenseitig Momente, in denen sie sich beruflich auf dem Höhepunkt befanden, in denen sie hervorragende Arbeit geleistet haben, eine besonders gute Teamarbeit erlebt haben und wodurch dies alles möglich war. Anschließend setzen sich jeweils acht Teilnehmer zusammen und erzählen sich, was die Interviews gebracht haben. Typisches Aha-Erlebnis: Man erkennt überrascht, dass die beschriebenen Situationen viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Der Blick auf das Positive setzt Menschen in Bewegung, ganz anders, als wenn man zuerst auf die Misserfolge blickt.


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In der Phase „Dreaming“ entwickeln wiederum je acht Teilnehmer realtitätsnahe Konstruktionen der Zukunft. Diese können anschließend auch in Szene gesetzt werden, sei es als Lied, Sketch oder ähnliches.

Es folgt die „Design-Phase“, in der die Visionen auf einzelne Bereiche des Unternehmens heruntergebrochen werden. Typische Anwendungsfelder sind Unternehmensstruktur, Führung, Kommunikation, Kultur, Personal, Strategie und Qualität.

Als letzte Phase – „Destiny“ – werden Handlungsstrategien und Aktionspläne erstellt: Was wird mit welchen Maßnahmen angegangen? Wer kümmert sich um welches Thema?

Die Methode eignet sich offensichtlich gut zur Kombination mit bekannten Großgruppenaktivitäten, als da wären Open Space, Real Time Strategic Change oder Zukunftskonferenz.

(aus: Carole Maleh – Aus Erfolgen lernen. ManagerSeminare 5/2000, S. 90-95)

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