INSPIRATION: Ständig wird uns erzählt, dass wir beruflich das tun sollten, was wir gerne tun, wofür wir brennen. Kurz: Unseren Leidenschaften folgen. Wäre schön, ist aber bekanntlich nicht immer so einfach. Und auch nicht unbedingt richtig. Vor allem ist es offenbar weit weg von der Realität.
Laut einer Studie mit 67.000 Teilnehmern arbeitet fast die Hälfte auf einer Stelle oder in einer Branche, die sie nicht interessiert (Die Suche nach der Berufung). Damit wissen wir zwar nicht, ob die eine oder die andere Hälfte glücklicher ist und ob es nicht diejenigen, die abseits ihrer Interessen tätig sind, vielleicht doch auf die Suche nach einer anderen Tätigkeit gehen sollten. Aber einer Argumentation kann man sicher folgen: Bevor man sich auf etwas stürzt, was einen mit Leidenschaft erfüllt, sollte man zuvorderst auf seine Stärken schauen.
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Soll heißen: Wenn Musik meine Leidenschaft ist, es aber mit der Treffsicherheit von Tönen nicht weit her ist, wäre es ratsam, die Musik lieber zum Hobby zu machen und genauer hinzuschauen, worin man denn mehr Talent hat. Klingt banal, oder? Dem Appell, die eigenen Interessen nicht zu sehr in den Fokus zu rücken, kann ich durchaus folgen. „Tu, was die glücklich macht!“ lesen wir so oft, dass Vorsicht angeraten ist. Erinnert mich an Eddy the Eagle, der sich seinen Traum erfüllte und zumindest für kurze Zeit zum Medienstar wurde.
Was also tun? Genauer hinschauen, worin man eigentlich gut ist. Laut einer Meta-Studie, die 22 andere Studien auswertete, sind wir Menschen nicht sonderlich gut darin, die eigenen Stärken zu erkennen. Bei der Sprachfähigkeit sieht es noch ganz gut aus, ansonsten aber liegen wir ziemlich daneben. Ein Hinweis, sich dann doch mit Hilfe von Rückmeldungen anderer oder „objektiver“ Tests zu vergewissern, was einem mehr oder weniger liegt.
Und dann? Eine Variante wäre, die Stärken zum Beruf und die Leidenschaften zum Hobby zu machen. Dafür kennt jeder von uns genügend Beispiele. Eine andere wäre zu schauen, ob es bei der unendlichen Vielzahl von Berufen, die heute möglich sind, Alternativen gibt, in denen ich dann doch irgendwie Fähigkeiten und Interessen verknüpfen kann. Wenn es nicht zu sportlichen Höchstleistungen reicht – warum nicht Physiotherapeut werden, wenn ich gut mit Menschen umgehen kann? Oder wenn ich mathematisch geschickt bin, Sportwissenschaftler zu werden und Daten auswerten?
Sicher, auch nicht sonderlich innovativ. Holt den einen oder anderen aber vielleicht ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück.