INSPIRATION: Sie arbeiten in einem Team? Oder sind sogar der „Teamleiter“? Eine kleine Checkliste, mit der Sie überprüfen können, ob Ihr Team sich zu Recht so nennt. Und einige Tipps, wie Sie die Zusammenarbeit optimieren können.
Zuerst die Checkliste, gefunden in der Wirtschaft + Weiterbildung (Zehn Tipps für besseres Teamwork). Können Sie die folgenden Fragen alle mit einem klaren „Ja“ beantworten?
Anzeige:
Lösungsfokussiertes Arbeiten mit Teams! In einem 2tägigen Seminar für Coaches und Berater:innen lernen Sie diesen erfolgreichen Ansatz von Ben Furman erfolgreich in die Praxis umzusetzen und schließen mit dem internationalen Zertifikat Reteaming®-Coach ab! In Deutschland nur hier: Zur Webseite...
- Gibt es ein gemeinsam kommuniziertes Ziel?
- Sind die Rollen und Aufgaben klar und jedem bekannt?
- Besteht Verbindlichkeit in Sachen Meetings und Arbeitsabläufen?
- Ist das Team für die Ergebnis nach außen gemeinsam verantwortlich?
- Geben sich die Mitglieder offen und konstruktiv Feedback?
- Ist das Team frei von internem Konkurrenzkampf?
Eine anspruchsvolle Liste, in der Tat. Ich vermute mal, dass kaum eine Gruppe, die sich Team nennt, hier sechs mal ein klares Ja vergibt. Was tun, um besser zu werden?
Einige Antworten stecken ja schon in der Liste. Formulieren Sie ein Teamziel, das alle „unterschreiben“ können. Reflektieren Sie die Rollen und Aufgaben und beseitigen Unklarheiten. Schauen Sie sich an, wie zuverlässig sich alle an Absprachen halten und prüfen Sie dort, wo das nicht der Fall ist, ob die Absprachen und Abläufe noch sinnvoll sind. Prüfen Sie, ob immer wieder einzelne Mitglieder nach außen Rechenschaft ablegen müssen und überlegen gemeinsam, wie man das ändern kann. Und schaffen Sie Gelegenheit für Feedback.
Die zehn Tipps des Autors des Beitrags stellen eher gute Vorsätze dar, deren Umsetzung in die Praxis schön wäre, aber so erst mal wenig helfen. Natürlich sollte man Andersartigkeit als Chance und Qualität begreifen denn als Anlass, Verhalten zu ändern. Und dass sich jedes Mitglieder erst mal in seinen eigenen Stärken und Schwächen akzeptieren sollte, ist auch gut gemeint. So geht das weiter: Verantwortung für das eigene Tun übernehmen, Verhalten und nicht Personen kritisieren, vertrauen statt zu kontrollieren, Störungen aktiv ansprechen, Gefühle offen ansprechen – all das ist richtig. Aber wie sorgt man dafür?
Das eine oder andere lässt sich tatsächlich fördern. Drei Beispiele:
Wenn Andersartigkeit als Chance begriffen werden soll – wäre es nicht eine Möglichkeit, einmal ein Teammeeting zu veranstalten, in dem die Unterschiede zwischen den Mitgliedern zum Thema gemacht werden? Das wäre zugleich eine schöne Feedback-Gelegenheit. Wenn jeder die Frage beantwortet, was ihn selbst von allen anderen unterscheidet. Oder jeder mal sagt, wo er am anderen Dinge bemerkt, die ihm sehr fremd sind. Damit würde automatisch die Chance bestehen, auch die vermeintlichen eigenen Schwächen anzunehmen.
Wenn mir gesagt wird: „Mensch, du beschäftigst dich mit allen möglichen Details, während ich von Details meist nur genervt bin. Das ist manchmal anstrengend, hilft uns aber oft, Dinge zu berücksichtigen, die sonst keiner bemerkt hätte.“, dann fällt es mir selbst vermutlich leichter, diese „Macke“ anzunehmen.
Wenn Vertrauen statt Kontrolle die Devise sein soll, wie wäre es damit, einmal eine Sitzung einzuberufen, bei der bestehende Regeln überprüft werden? Denn immer dort, wo es Regeln gibt, muss die Einhaltung dieser Regeln kontrolliert werden. Dann könnte man alle Regeln abschaffen, bei denen man auf die Selbstverantwortung der Teammitglieder setzt und ihnen vertrauen will, dass sie sich teamorientiert verhalten.
Wenn es die Regel gibt, dass der Teamleiter jedes Protokoll erst freigibt, ehe es „veröffentlicht“ wird, könnte man diese außer Kraft setzen und der Protokollführer stellt das Protokoll „ungeprüft“ allen zur Verfügung.
Wenn Sie möchten, dass Gefühle offen angesprochen werden sollen, weil sie sonst im Untergrund brodeln und zu Auseinadersetzungen, Missverständnissen und sogar zu Konflikten führen, dann führen Sie doch als festen Tagesordnungspunkt gleich zu Beginn eines Meetings ein, dass jeder, der möchte, erzählt, was ihn seit dem letzten Treffen geärgert, gefreut, frustriert, nachdenklich… gemacht hat.
Ich kann Ihnen versprechen, dass das zunächst eher spärlich genutzt wird, aber wenn Sie am Ball bleiben, zu sehr hilfreichen Diskussionen führt und das Verständnis füreinander wächst.