INSPIRATION: Für die meisten Entscheidungen in Unternehmen (aber auch privat) ist man gut beraten, wenn man sich Zeit lässt, Alternativen durchdenkt, Nebenwirkungen berücksichtigt, andere Menschen einbindet. Aber natürlich gibt es Situationen, da fehlt hierfür die Zeit, dann gilt es, in den Blaulichtmodus zu schalten. In der Wirtschaftswoche (Wenn’s brennt) kommen Manager zu Wort, die in ihrer Freizeit bei der Feuerwehr aktiv sind, und die dort deutlich häufiger vor solch heiklen Herausforderungen stehen. Und daraus für ihren Job im Unternehmen viel gelernt haben.
Vor allem: Echte Krisensituationen, in denen ein schnelles Eingreifen notwendig ist, gibt es im Gegensatz zum Alltag der Feuerwehr in Unternehmen relativ selten, deshalb sind die wenigsten darauf vorbereitet. Was sind also die wichtigsten Erkenntnisse? Zunächst gilt es, vom „kooperativen auf einen direktiven Führungsstil umzuschalten.“ Was beim Brandeinsatz überlebensnotwendig sein kann, stößt im Unternehmensalltag vermutlich erst einmal auf Unverständnis. Daher ist es ein guter Rat, in einer solchen Situation genau das zu erklären: Warum man den Blaulichtmodus gewählt hat und unter welchen Umständen es zurück in den Normalbetrieb gehen wird.
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Dann werden die Betroffenen auf jeden Fall leichter nachvollziehen können, warum Entscheidungen für eine gewisse Zeit nur von einem kleinen Kreis getroffen werden und wer zu diesem Kreis gehört. Aber auch das sollte kommuniziert werden.
Gutes Krisenmanagement
Nächster Tipp: Für solche Fälle sollte auch klar sein, wer für was verantwortlich ist. So wie es bei der Feuerwehr Verantwortliche für Personal, Logistik, Lagebild und Einsatzbefehle gibt. Logisch, dass im Unternehmen die Personen aus den Fachabteilungen kommen – aber wissen diese das auch? Wenn nicht, sind sie nicht vorbereitet, und dann besteht die Gefahr, dass man sich im Klein-Klein verrennt, das man aus dem Tagesgeschäft kennt.
Kommt es zum Krisenfall, ist die Aufgabe der Verantwortlichen, klare Botschaften zu senden. Nicht jeden Schritt vorgeben, sondern den Rahmen. Z.B. regelmäßige Lagebesprechungen ansetzen, festlegen, wer wann und wie erreichbar sein muss, „alle Erkenntnisse und Beschlüsse in einem Einsatztagebuch dokumentieren.“ Letzteres ist vor allem wichtig, wenn es später um Fragen der Versicherung geht.
Klingt banal? Vielleicht aber ist vielen nicht bewusst, welche Wirkung all das auf die Belegschaft hat. Entscheidend ist, dass der Stress schon sinkt, bevor die Krise bewältigt ist. So wie die Rettungskräfte den Betroffenen vermitteln: Wir wissen, was wir tun, wir kennen das Problem, nehmen es ernst und werden es lösen.
Mit fällt bei solchen Ratschlägen immer wieder der beeindruckende Bericht über eine Führungskraft in Fukushima ein (Krisenkommunikation in der Katastrophe). Höchst lesenswert …