PRAXIS: Wie viel Freiheit haben Ihre Mitarbeiter? Wie eng bzw. wie locker können oder dürfen sie geführt werden? Eine spielerische Annäherung ist das Kartenspiel „Delegations-Poker“. Mit seiner Hilfe können sich Führungskräfte und Mitarbeiter in kurzer Zeit darüber austauschen und entscheiden, wer welche Aufgaben mit welcher Entscheidungsbefugnis übernimmt.
Die Idee ist einfach: Jeder Mitspieler hat sieben Karten, die unterschiedlich beschriftet und von 1 bis 7 nummeriert sind. Zunächst werden alle zu bewertenden Aufgaben zusammengestellt. Wenn die Liste steht, haben alle die Gelegenheit, jede Aufgabe mit Hilfe der Karten zu bewerten. Die Zahlen stehen für den Grad der Eigenständigkeit:
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1 bedeutet Anweisen – soll heißen, die Führungskraft weist die betreffende Aufgabe an.
2 steht für Verkaufen: Die Führungskraft entscheidet, aber versucht den Mitarbeiter zu überzeugen.
3 bedeutet Konsultieren: Die Führungskraft holt Meinungen ein, entscheidet aber selbst.
4 steht für Vereinbaren – Die Entscheidungen werden gemeinsam getroffen.
5 bedeutet Beraten: Die Führungskraft gibt den Mitarbeitern einen Rat, aber die Entscheidung liegt bei den Mitarbeitern.
6 heißt Erkundigen: Die Führungskraft wird im Nachhinein über die Entscheidung informiert.
7 schließlich steht für Delegieren: Die Mitarbeiter entscheiden selbstständig, die Führungskraft muss nicht informiert werden.
Nacheinander werden nun die Aufgaben bewertet. Jeder Mitarbeiter und die Führungskraft bewertet Aufgabe 1, indem sie eine Karte auswählen und verdeckt hinlegen. Haben sich alle entschieden, werden die Karten aufgedeckt. Die Spieler mit der höchsten und geringsten Bewertung begründen ihre Entscheidung.
So wird Aufgabe für Aufgabe durchgesprochen.
Am Ende geht die Gruppe noch einmal alle Aufgaben durch und verständigt sich nach einer vorher abgesprochenen Regel (z.B. die zweithöchste Bewertung wird gewählt) auf den Umgang mit der Aufgabe in den nächsten zwei oder drei Wochen. Danach trifft man sich wieder, um über die Erfahrungen zu reden und Konsequenzen zu ziehen. Oder man spielt den Delegations-Poker erneut und bewertet die Aufgaben neu.
(aus: Ulf Brandes: Startpunkte für den Wandel, Personalmagazin 1/2015 S. 26/27)