von PRAXIS: Das Phänomen kennt wohl jeder. Sogar im eigenen Heim. Das Baumhaus für die Kinder, das offenkundig instabil ist und trotz aller eigener Bemühungen immer schiefer wird. Das tolle Menü, das offenbar versalzen ist. Statt die Reißleine zu ziehen, versucht man zu retten was zu retten ist, steckt noch mehr Aufwand und Geld hinein, um dann schließlich doch aufzugeben.
Oder die Aktie, für die man einen tollen Tipp hatte, die aber inzwischen deutlich an Wert verloren hat. Das Gefühl ist stets ähnlich: Wenn man schon so viel an Geld und/oder Einsatz in ein Vorhaben gesteckt hat, fällt es ungemein schwer, das Vorhaben ganz aufzugeben. Das Menü schweren Herzens in den Müll kippen, das Baumhaus abreißen und von einem Profi bauen lassen. Die Aktie verkaufen und dafür lieber aussichtsreichere erwerben.
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In die Falle der versunkenen Kosten stolpern auch Manager und Unternehmer. Statt dem Projekt den Todesstoß zu versetzen, werfen sie dem schlechten Geld noch gutes hinterher (Das wird schon noch nicht mehr), nach dem Motto: Das war so teuer, jetzt können wir nicht mehr zurück.
Nicht zurück schauen!
Gibt es ein Mittel, um der Falle zu entkommen? In der Tat. Der Tipp der Experten: Blenden Sie die Vergangenheit einfach aus. Tun Sie so, als ob Sie ganz am Anfang stehen und ermitteln Sie die Kosten und den Nutzen möglicher Alternativen – unabhängig davon, wie viel Geld bereits in das aktuelle Projekt geflossen ist. Gar nicht einfach, sicher. Vielleicht hilft diese Frage weiter: Würde ich die notwendigen Mittel und den Aufwand in das aktuelle Projekt stecken, auch wenn ich hierfür noch kein Geld aufgewendet hätte? Und dann kalkulieren Sie neu.
Beispiel Aktie: Würde ich diese Aktie zu dem jetzigen Preis erwerben, wenn ich dafür noch kein Geld ausgegeben hätte? Falls die Antwort positiv ausfällt, kaufen Sie fleißig nach. Fällt sie aber negativ aus, ist die Sache auch klar: Die Aktie wird verkauft und stattdessen eine aussichtsreichere erworben.
Das fällt Ihnen immer noch schwer? Dann stecken Sie nach wie vor in der Falle der versunkenen Kosten.
