INSPIRATION: Diesem Thema werden in dem Buch „Toyotas Geheimrezepte für die Mitarbeiterentwicklung“ mehrere „Lektionen“ gewidmet, und ich finde, es können gar nicht zu viele sein. Dabei ist die Botschaft einfach: Kommunizieren! Und zwar am „Gemba“.
Mit Gemba wird im Japanischen der „eigentliche Ort“ beschrieben, der Ort, an dem etwas geschieht. Wir würden vermutlich von „vor Ort“ sprechen. Warum ist es so wichtig, sich als Führungskraft dort blicken zu lassen? Weil dort die eigentliche Wertschöpfung stattfindet, und weil die Ursache für viele Probleme nur dort entdeckt werden können.
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Die Autoren zeigen am Beispiel einer Führungskraft, welche Auswirkungen es haben kann, wenn Vorgesetzte sich regelmäßig am Gemba blicken lassen. Der neue Linienleiter ging vom ersten Tag an regelmäßig mit Besen und Kehrschaufel durch den Betrieb und kam auf diese Weise mit nahezu allen Mitarbeitern ins Gespräch.
Der zweite Tipp: Gehen Sie die „Trampelpfade“, am besten kurz vor der nächsten Besprechung. Einfach etwas früher vor Ort sein und ehe es losgeht, mit den Leuten reden. Und dabei bewusst nicht die „Hauptwege“ entlang wandern, sondern dorthin gehen, wo man sich normalerweise seltener aufhält. Und dann über Allerweltsthemen reden – es geht darum, sich zu interessieren.
Das ist die Kernbotschaft: Nutzen Sie die alltäglichen Kommunikationsgelegenheiten! Ich weiß, das kann lästig und nervend sein. Dann muss man sich nämlich auch regelmäßig Klagen und Beschwerden anhören. Aber vielleicht auch ganz andere Geschichten, die Ihnen die Mitarbeiter erzählen, und nach und nach werden Sie eine Beziehung aufbauen, die echten Austausch ermöglicht. Drastischer drücken es die Autoren von Toyota aus: „Bei Führungskräften, die es bis Ende eines Arbeitstages nicht geschafft haben, mit allen ihrer Mitarbeiter zu sprechen, sollten die Alarmglocken schrillen.“ (S.141) Und sie vermuten, dass diese „einfach nicht wissen WOLLEN, was die Leute denken.“ (S.140).
Noch eine Toyota-Empfehlung: Kommunizieren Sie bevorzugt morgens. Ob in Form einer Begrüßungsrunde, als kurze „Steh-Meetings“ oder als Routine-Treffen vor Beginn der eigentlichen Arbeit. Und wenn Sie dann noch vor allen anderen da sind, dann werden Sie Respekt ernten. Ich erinnere mich an einen Chef, der routinemäßig eine halbe Stunde nach allen Mitarbeitern sein Büro betrat – können Sie sich vorstellen, was bis dahin im Betrieb passierte?
(aus: OJT Solutions Inc.: Toyotas Geheimrezepte für die Mitarbeiterentwicklung, S. 128-141)