3. Februar 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Erwartungen skalieren

PRAXIS: Beinahe täglich werden wir enttäuscht. Und werden so daran erinnert, dass wir offenbar etwas erwartet hatten, das dann doch nicht eingetroffen ist. „Besser gar nichts erwarten“, bekommt man mitunter zu hören. Ganz so schlimm muss man es nicht treiben.

In seiner Kolumne zum guten Leben hilft uns Rolf Dobelli zu unterscheiden zwischen Lebensnotwendigkeiten, Wünschen und Erwartungen (Erwartungsmanagement). In der Tat, das könnte wirklich helfen, so manche Unzufriedenheit zu reduzieren. Das ist ja ohnehin die Botschaft von Dobelli: Nicht nach dem ultimativen Glück suchen, sondern das ausschalten, was uns unglücklich macht.


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Nun denn, beoachten Sie sich also selbst: Gibt es Dinge, von denen Sie glauben, die müssten unbedingt eintreffen, nach dem Motto: „Ich muss unbedingt diesen Job haben!“ oder „Ich muss diesen Vorgang unbedingt heute noch abschließen!“? Schon beim Lesen wird Ihnen auffallen, dass nichts davon sein MUSS. Also kommt der erste Tipp: Formulieren Sie diese Sätze um in „Ich möchte…“ So werden aus den scheinbaren Notwendigkeiten Wünsche, und Wünsche darf jeder haben.

Wenn Ihnen klar ist, dass Sie nichts davon erreichen müssen, sondern einen Wunsch formulieren, sollte als nächstes auch klar sein, dass die Erfüllung von Wünschen keinesfalls nur an Ihnen selbst liegt. Viele Faktoren müssen zusammen kommen, damit Wünsche in Erfüllung gehen.

Sie sind trotzdem enttäuscht, wenn Ihre Wünsche nicht in Erfüllung gehen? Dann handelte es sich offenbar um eine Erwartung. Sie sind davon ausgegangen, dass das Gewünschte eintrifft. Zu dumm, denn allein die Tatsache, dass Sie etwas erwarten, hat keinen Einfluss auf die Zukunft. Wünschen Sie sich mal einen wunderschönen Sonnenuntergang!

Aber können wir ohne Erwartungen leben? Natürlich nicht. Doch so wenig Erwartungen nach außen ausrichten können, so stark ist ihre Kraft nach innen. Und diese Erkenntnis nutzen leider auch andere, wie z.B. in der Werbung, die verspricht, mit einer bestimmten Salbe für glatte Haut zu sorgen. Oder mit dem Kauf einer Aktie ein Vermögen zu machen.

Nun stehen wir also da mit unseren Erwartungen. Und nun? Mal angenommen, Sie stehen vor einer größeren Entscheidung (einem Projekt, einem Kauf, einem Urlaub, einem besonderen Wochenende…), dann sollten Sie erst mal in sich hineinhorchen, ob es da so etwas wie Notwendigkeiten und Wünsche gibt. Und dann formulieren Sie Ihre Erwartungen und skalieren sie. Auf einer Skala von 0 („Ich erwarte das totale Desaster“) bis 10 („Mein Traum geht in Erfüllung“) geben Sie Ihrer Erwartung einen Wert. Von diesem ziehen Sie noch mal zwei Punkte ab und stellen sich auf diesen Wert ein. Ganz einfach.

Naja, ganz so einfach wird das nicht sein. Der Ablauf an sich schon, aber dieses Punkte abziehen und dann etwas weniger erwarten, ohne doch zu hoffen… das stelle ich mir schwierig vor. Andererseits: Sich überhaupt mit den Erwartungen im Vorfeld auseinander zu setzen statt im Nachhinein zu jammern, wie schlimm alles war – das dürfte für ein deutlich entspannteres Dasein sorgen.

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