11. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Geh-Spräche

INSPIRATION: Manche Menschen laufen herum, um besser denken zu können. Sollten wir alle machen, und das nicht nur beim Denken. Auch Gespräche können weitaus fruchtbarer und konstruktiver sein, wenn wir sie beim Spaziergang führen. Es gibt hierzu sogar ein Workshop-Konzept.

Bei Hekatron, einem Anlagenbauer in Südbaden, hat man Mitarbeitergespräche im Gehen sogar zur offiziellen Betriebsvereinbarung gemacht (Denken mit den Füßen). Es fällt leichter, so die Erfahrung, Kritisches und Dinge, die man im Büro am Besprechungstisch vielleicht gar nicht erwähnen würde, auszusprechen. Beim Gehen, so die Aussage, geht nicht nur der Blick, sondern auch das Denken „in eine Richtung„.

Weitere Analogien: „Stockungen werden gelockert“, „der Blick weitet sich“, „nicht nur der Körper, auch der Geist wird in Schwung gebracht.“ Berühmte Künstler wie Tschaikowski, Beethoven und Dickens sind regelmäßig spazieren gegangen, um auf neue Ideen zu kommen. Auch ein schöner Satz: „Im Gehen beginnt das Denken zu wildern“. Die alten Griechen wandelten zwischen den Säulen und dozierten, die Mönche im Mittelalter beteten gehend im Kreuzgang der Klöster, Schauspieler lernen ihre Rollen, wobei sie hin und her laufen. Das Gehen wirke wie ein „Schrittmacher“, da sprudeln die Ideen im Takt der Schritte.

Kein Wunder, dass manche Coachs mit ihren Klienten beim Wandern arbeiten, und deshalb ist es nur logisch, auch mal ganze Besprechungen oder Teile von Workshops ins Freie zu verlegen. Welcher Trainer hat das nicht schon mal gemacht?

In der managerSeminare wird ein „Walk ’n‘ Meet-Konzept“ vorgestellt (Bewegende Besprechungen), welche in etwa so abläuft:

  1. Zielsetzung und Fragestellung klären – praktisch wie bei jeder Moderation oder Besprechung.
  2. Der erste Gang: Entweder alle gehen gemeinsam los und jeder sucht sich einen Gesprächspartner bwz. kleine Gruppen oder es werden vorher Paare gebildet. Man spaziert ca. 5 Minuten herum, dann werden die entstandenen Ideen auf Haftzetteln notiert, an eine Autoscheibe oder Wand geklebt und fotografiert. Das dauert nur 2 Minuten, die Ideen werden nicht kommentiert oder schon diskutiert.
  3. Der zweite Gang: In neuen Konstellationen bzw. Paaren wird weiter spaziert und diskutiert, anschließend werden die hier entstandenen Ideen wieder notiert, angeklebt und fotografiert.
  4. Plenumsdiskussion: Die Ideen werden nun im Plenum mit Hilfe von Pinwand, Flipchart oder Whiteboard geclustert und daraus eine bis drei Ideen priorisiert, die weiter verfolgt werden.

Kann man auch in den ganz normalen Betriebsalltag integrieren – siehe Mitarbeitergespräche.

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