15. Mai 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Grüne Teams

INSPIRATION: Gibt es in Ihrem Unternehmen grüne Teams? Vermutlich nicht. Aber mit Bestimmtheit gibt es Mitarbeitende, die sich privat in Sachen Nachhaltigkeit engagieren. Oder deren Kinder freitags für das Klima streiken. Laut Umfragen sind 14% der Erwachsenen nachhaltigkeitsorientiert und 22% umweltbesorgt – der Begriff ist neu für mich, die Zahlen erstaunlich gering (Green Team wird Dream Team). Dennoch: Dass solche Menschen Teil Ihrer Belegschaft sind, ist sehr wahrscheinlich. Dass sie sich auch im Unternehmen für grüne Themen engagieren, eher weniger.

Ein Lehrstuhl der Alanus Hochschule hat sich nach grünen Initiativen in Unternehmen umgeschaut und drei Beispiele von „Green Teams“ gefunden:


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  • Das grüne Team als Sparringspartner der Spezialisten. Es entstand auf Initiative von drei Mitarbeitenden, die nicht in einer Nachhaltigkeitsfunktion tätig sind, aber sich sehr für ökologische Themen interessieren. Die Gruppe wuchs schnell auf 25 Mitglieder, liefert Impulse im Intranet, organisiert Lunch-Talks und treibt Themen wie z.B. Ladesäulen auf dem Firmengelände voran. Sie hat kein eigenes Budget, aber arbeitet eng mit den Spezialisten aus Fachabteilungen zusammen, z.B. auch mit der Personalabteilung in Sachen Nachhaltigkeitsschulungen.
  • Das grüne Team als Pionier für Nachhaltigkeit. Auch hier meldeten sich Freiwillige, allerdings ist die Größe beschränkt, es gibt Regeln, wer eingeladen wird, z.B. wird dafür gesorgt, dass die wichtigsten Fachbereiche vertreten sind. Da es keine eigene Abteilung für Nachhaltigkeit gibt (aber zumindest eine entsprechende Stabsstelle), wird das Team zur zentralen Nachhaltigkeitsplattform.
  • Das grüne Team als dezentrales Netzwerk. Im Unternehmen gibt es verschiedene Einzelinitiative (Bienenprojekt, Fahrradprojekt etc.), die sogar Budgets für ihre Projekte bei der Nachhaltigkeitsabteilung beantragen können. Die Teilnahme während der Arbeitszeit wird unterstützt, eine gemeinsame Plattform gibt es nicht, lediglich Ankündigungen über das Intranet.

Was bringt all das?

Zumindest für die Beteiligten ein Mehr an Motivation, einige erklären, dass sie ohne diese Aktivitäten „längst gekündigt“ hätten. Die Mitglieder berichten über eine gute Unterstützung durch Kollegen und Führungskräfte. Um die grünen Teams herum bilden sich schrittweise Netzwerke, sie können Dinge umsetzen, deren Wirksamkeit unmittelbar erfahrbar wird. Außerdem wird eine interessante Personalentwicklungsfunktion deutlich: Die Beteiligten entwickeln sich zu Expert*innen in Sachen Nachhaltigkeit, sie werden damit zu gleichberechtigten Ansprechpartnern z.B. für das Facility-Management (Ladesäulen). Und sie können deutlich radikaler und mutiger denken als die jeweilige Fachabteilung.

Soweit die Vorteile. Als Nachteil wird deutlich, dass die Mitglieder in allen drei Beispielen aus dem Büro-Umfeld stammen, Mitarbeitende der Produktion oder des Vertriebs sind nicht in ihnen vertreten. Hier wäre mehr Vielfalt wünschenswert. Offene Teams haben zudem den Nachteil, dass mit zunehmender Größe die Kooperation schwierig wird, dann ist eine Binnenstruktur sinnvoll. So hat das erste Team die Aufgaben in kleine, überschaubare Arbeitsgruppen delegiert.

Botschaft an die Geschäftsleitung: Wenn sich solche Initiativen entwickeln, sollte sie diese nicht nur dulden, sondern fördern und unterstützen. Wie, das hängt sicherlich von den jeweiligen Gegebenheiten hat.

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