PRAXIS: Eine Übung, die einem Product Owner und dem Team hilft, herauszufinden, ob man an den wirklich wichtigen Dingen arbeitet. Zweifellos auch eine spannende Maßnahme, die Teamleiter, Führungskräfte und Projektmanager mit ihren Teams hin und wieder absolvieren sollten.
Sie stammt aus dem Buch „Das Scrum Praxisbuch“ und soll bei allen Beteiligten für Klarheit sorgen: Klarheit darüber, was eigentlich genau von ihnen erwartet wird. Oder anders ausgedrückt. Die Kriterien für ein Ergebnis sind klar: „Ich weiß, dass dies erledigt ist, wenn …“
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Ich erinnere mich an meine Zeiten als Angestellter in einem Konzern. Eigentlich schien allen klar zu sein, was Sinn und Zweck dieser Abteilung war. Dennoch unterschieden sich die Ergebnisse der einzelnen Mitarbeiter bei Umfang, Inhalt und Qualität doch stark. Weil eigentlich nie klar war, was eigentlich Priorität hatte und manchmal nicht einmal, bis wann etwas fertig gestellt sein sollte.
Arbeiten wir an den wirklich wichtigen Dingen?
Die empfohlene Übung sieht so aus: Die Product Owner (Teamleiter, Projektmanager …) werden gebeten, den Raum zu verlassen, um die ihrer Meinung nach wichtigsten Aufgaben, die das Team bearbeiten soll, zu notieren. Dann werden die Teammitglieder gebeten, parallel dazu aufzuschreiben, woran sie aktuell arbeiten. Dann kommen alle wieder zusammen und vergleichen ihre Listen.
Vieles ist dann durchaus deckungsgleich, aber oft stellt sich auch heraus, dass die Teams an Dingen arbeiten, die deutlich weniger wichtig sind und eher später, wenn überhaupt bearbeitet werden sollten. Bei Scrum bedeutet dies, dass die Backlog Items (die Aufgabenliste) nicht korrekt formuliert wurden. Andernfalls nämlich gibt es zwischen der Liste der Product Owner und der Teammitglieder so gut wie keine Differenzen.
Ich male mir aus, wie sehr sich damals wohl meine Liste von der meines Chefs unterschieden hätte. Allein schon deshalb, weil es maximal sehr grobe Absprachen über das, was eigentlich meine Aufgabe war, gegeben hatte. In unserem Fall hätte das zumindest zu einer größeren Diskussion über Prioritäten geführt und dazu, so manches, was unsere Abteilung so trieb, in Frage zu stellen.
(aus: J. J. Sutherland – Das Scrum Praxisbuch. S. 192-193)