27. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Katz-und-Maus-Spiel

INSPIRATION: Führungskräfte, die einen Teil ihrer Zeit damit verbringen, ihre Mitarbeiter zu kontrollieren (statt sich nur die Ergebnisse deren Arbeit anzuschauen), sind in Zeiten des Homeoffice arm dran. Zum Glück gibt es Software, die die Aktivitäten der Mitarbeiter beobachtet. Zwar nicht erlaubt, aber möglich.

Laut einer Umfrage haben fast 40% der Führungskräfte Bedenken, ob ihre Mitarbeiter tatsächlich zu Hause das tun, was von ihnen erwartet wird (Big boss is watching you). Und das, obwohl viele Studien zeigen, dass die meisten im heimischen Büro eher produktiver sind als vor Ort im Unternehmen. Eine Erklärung für das verstärkte Misstrauen liefert eine Psychologin: Auch Manager stehen im Homeoffice mehr unter Druck, gerade in Zeiten der Pandemie. Wer aber gestresst ist, der wird unsicher, und Unsicherheit wird gerne durch Kontrolle verringert.


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Mag sein, dass da etwas dran ist. Ich vermute eher, dass es die gleichen Führungskräfte sind, die auch im Unternehmen gerne mal überprüfen, ob der Mitarbeiter tatsächlich am Arbeitsplatz sitzt und beschäftigt ist. Oder zumindest beschäftigt tut. Wer sich vor der Arbeit drückt, der hat so seine Tricks, und die dürften im normalen Büro schon ziemlich ausgefeilt sein. Dagegen kann man etwas tun, denken sich findige Programmierer. Ihre Produkte machen regelmäßige Screenshots vom Bildschirm, verfolgen die Bewegungen auf dem Diensthandy oder können angeblich per Gesichtserkennung nachvollziehen, ob der Mitarbeiter arbeitet.

Misstrauenskultur

Ist in Deutschland alles nicht erlaubt. Aber auch hier gibt es subtile Methoden der Kontrolle. Chatprogramme und Videokonferenzsysteme zeigen z.B. an, ob jemand online ist. Das Dumme daran:  Wenn man eine Weile seine Maus nicht bewegt, dann deaktivieren sich diese Programme. Das passiert natürlich auch, wenn die Internetverbindung mal abreißt, aber sicher dann, wenn man unterwegs ist, um die Kinder von der Schule abzuholen. Abhilfe schaffen dann kleine Programme, die dafür sorgen, dass sich der Curser bewegt, auch wenn niemand die Maus bedient.  Ausgetrickst. 

Führungskräfte mit gesundem Menschenverstand müssten eigentlich wissen, dass weder Pünktlichkeit noch Anwesenheit am Arbeitsplatz ein Maß für Leistung sind. Das Gleiche gilt für Präsenz am heimischen Bildschirm. Das Wissen, dass man kontrolliert wird, sorgt beim „Drückeberger“ für die notwendige Kreativität, die Kontrolle zu unterlaufen. Beim engagierten Mitarbeiter sorgt es für Stress und Unmut, irgendwann zu Frustration und endet schlimmstenfalls in der Kündigung. 

Das Fazit ist einfach: Vergessen Sie jegliche Form der Anwesenheits- und Verhaltenskontrolle. Lassen Sie einfach die Finger davon. 

Vielleicht zur Klarstellung: Mit Verhaltenskontrolle ist gemeint, dass man kontrolliert, WAS ein Mitarbeiter gerade macht, womit er sich beschäftigt. Selbst wenn Sie ihn dabei „erwischen“, dass er gerade in den sozialen Medien unterwegs ist – was sagt das über seine Leistung aus? Also ignorieren, denn wenn Sie etwas sagen, wird er beim nächsten Mal nur cleverer sein.

Damit ist nicht gemeint, auf die Kontrolle zu verzichten, WIE jemand seine Arbeit macht. Wenn Sie (aber auch jeder Kollege) sehen, dass jemand das falsche Werkzeug verwendet, dem Kunden unpassende Antworten gibt, fehlerhafte Briefe verschickt usw. ist es natürlich wichtig, dies anzusprechen. Aber das wird man auch ziemlich einfach erklären können.

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