9. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Ideenmanagement digital

INSPIRATION: Die Probleme des klassischen Vorschlagswesens, heute gerne „Ideenmanagement“ genannt, sind bekannt, die Lösungen auch. Was ändert sich, wenn man die Systeme durch digitale Hilfsmittel unterstützt?

Nicht so richtig viel, wie eine Umfrage unter 261 Unternehmen zeigt, die von der FOM Hochschule durchgeführt wurde (Jede Stimme zählt). Ein Drittel der befragten Firmen setzen solche Mittel ein, wobei der Reiz darin liegt, dass dann die Kollegen die Ideen untereinander nicht nur viel früher zu sehen bekommen, sondern diese auch diskutieren, kommentieren und bewerten können.

Ein Fazit: Die Beteiligungsquote steigt nicht nennenswert, und auch die Realisierungsquoten verändern sich nicht. Das ist ja stets eine große Sorge: Dass sich die Zahl der unrealistischen Vorschläge drastisch erhöht, weil es plötzlich viel einfacher ist, sie einzureichen. Diese Sorge ist also unbegründet. Was also bringen die digitalen Tools dann überhaupt? Der Nutzen, ausgedrückt in Euro, steigt, und zwar im Schnitt von 679 auf 729 Euro pro Vorschlag. Zudem sinkt die Umsetzungszeit, nämlich von 105 auf 92 Tage. Immerhin.

Im Mittelstand, so ein anderes Ergebnis der Studie, haben weniger als 10% der Unternehmen ein „ernsthaftes Ideenmanagement“ (Kreativität mit System). Und die bekannten Hürden sind immer noch aktuell: Es dauert einfach zu lange, bis Ideen umgesetzt werden, die Rückmeldung über den Stand bleibt aus, die Umsetzung liegt in den Händen von Fachabteilungen, der Ideengeber ist außen vor. Ob da die hier aufgeführten Motivationsmittel helfen, nämlich eine Urkunde, vom CEO persönlich überreicht (Siemens)? Natürlich sollte man die Ideen würdigen, und natürlich sollte man auch Ablehnungen nachvollziehbar begründen.

Aber wäre es nicht grundsätzlich besser, den Ideengeber an der Umsetzung bzw. vorher an der Diskussion über die Machbarkeit zu beteiligen? Das wäre doch ein Schritt in die richtige Richtung, oder? Ein Mitarbeiter macht einen Vorschlag, er wird eingeladen, mit denjenigen, die das Know how und das Budget haben, das Problem abzustellen, zu diskutieren und dann am Entscheidungsprozess beteiligt. Wenn der Vorschlag sogar umgesetzt wird, wirkt er auch noch an der Umsetzung mit. Statt irgendwann zu erfahren, was aus seinem Vorschlag geworden ist. Selbst wenn er im Intranet nachvollziehen kann, an welchem Punkt sich seine Idee gerade auf dem Weg durch die Instanzen befindet.

Gibt es irgendwo ein solches Vorgehen?

Teile diesen Beitrag:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert