WEBTALK: Es gibt Menschen, die sind schnell gekränkt. Bei ihnen muss man aufpassen, was man sagt und wie man es sagt. Das kann furchtbar anstrengend sein. Wobei die Reaktionen sehr unterschiedlich ausfallen können – Wut, Angst, Traurigkeit, Unsicherheit. Mit entsprechendem Verhalten: Einige ziehen sich zurück oder brechen den Kontakt ganz ab, andere brechen sofort in Tränen aus und sind kaum zu trösten. Wieder andere gehen zum Gegenangriff über oder schmieden gar bittere Rachepläne.
Vielleicht, so zumindest ein Verdacht, haben auch die vielen Hassbotschaften, die man heute überall findet, etwas mit Kränkungen zu tun. Der Blick in die große Politik bis hin zu den Anführern von Großmächten könnte die Vermutung nähren, dass so manches Verhalten auf Kränkungen in der Biografie der betroffenen Führer zurückzuführen ist. Zu weit hergeholt?
Im Alltag begegnet uns das Phänomen natürlich auch überall. Sei es im privaten Umfeld bei Familie, Partnern, Freunden und Nachbarn, sei es im beruflichen Kontext bei Kollegen, Führungskräften oder Mitarbeitenden. Wenn man ständig auf der Hut sein muss, nichts Falsches zu sagen, weil der Kollege uns sonst tagelang nicht mehr beachtet. Oder der Mitarbeitende in Tränen ausbricht und erst einmal eine Auszeit nimmt. Oder die Führungskraft uns ihre Macht spüren lässt.
Über diese und andere Aspekte des Themas „Kränkungen“ sprach ich mit Matthias Herzberg, Führungskräfte-Trainer und Kommunikationsexperte (Best Patterns), am 17.4.25. Es ging u.a. um folgende Fragen:
- Was ist eigentlich eine Kränkung?
- Warum reagieren Menschen unterschiedlich schnell gekränkt?
- Sind wir nicht auch manchmal zu Recht gekränkt?
- Worauf reagieren Menschen vor allem gekränkt?
- Wie geht man mit eigenen Kränkungen um?
- Wie geht man mit gekränkten Mitmenschen um?