16. Januar 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Selbstwahrnehmung trainineren

INSPIRATION: Angeblich sind Unternehmen, deren Mitarbeiter weniger blinde Flecken haben, sprich bei denen Selbst- und Fremdwahrnehmung nicht auseinander klaffen, erfolgreicher. Helfen hier Selbstwahrnehmungstrainings und Meditation? Ein Beitrag in der Wirtschaftswoche legt den Zusammenhang nahe (Erkenne dich selbst).

Die „Studie“ geht auf eine Analyse von KornFerry zurück, (A Better Return on Self-Awareness), bei der knapp 7.000 Fremd- und Selbstbilder (ich vermute im Rahmen von 360-Grad-Beurteilungen) verglichen wurden. Das Ergebnis: Mitarbeiter von Unternehmen, deren Aktiengewinn geringer ausfiel, hatten mehr „blinde Flecken“ als die Mitarbeiter von Unternehmen, deren Aktionäre mehr für ihr Geld erhielten.

Die Schlussfolgerung: Selbstwahrnehmung lohnt sich. Eine gewagte Hypothese, bei der mal wieder von einem statistischen Zusammenhang auf Ursachen geschlossen wird. Andererseits: Kann es schaden, wenn Mitarbeiter sich mit ihren Stärken und Schwächen beschäftigen? Wem bewusst ist, dass ihm gewissen Fertigkeiten fehlen und er deshalb von bestimmten Aufgaben die Finger lassen sollte, der tut seinem Unternehmen sicher einen Gefallen.

Oder Chefs, die wissen, in welchen Situationen sie die Nerven verlieren und ausfallend werden, könnten dagegen etwas unternehmen. Mit anderen Worten: Selbstwahrnehmung oder „Selbstbewusstheit“ sind höchst nützlich.

Sollten Unternehmen also ihren Mitarbeitern Trainings zur „Self-Awareness“ anbieten? Bei Google stehen die Mitarbeiter angeblich Schlange, um die Kurse zu belegen. Dort lernen sie dann die Grundlagen der Meditation. Bei SAP gibt es einen Director Global Mindfulness Practice, der für solche Trainings verantwortlich zeichnet. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Beschäftigung mit sich selbst, der Blick nach innen, auch die Sensibilität für die Belange und Sichtweisen von anderen öffnet.

In dem Beitrag gibt es dafür eine Erklärung: Durch unsere Erfahrungen und Erlebnisse haben wir gelernt, rasch zu reagieren und zu entscheiden, ohne innehalten und grundlegender nachdenken zu müssen. Diese Erfahrungen sind wie Filter, die sich über unsere Wahrnehmung stülpen, damit laufen wir „Gefahr, Gefangene unserer Erfahrungen zu werden.“ Ein interessantes Bild.

Diese Erfahrungen stehen uns nun im Weg, wenn sich die Dinge so dramatisch ändern wie im Augenblick. Ich weiß nicht, ob man hierfür wirklich mal wieder die Digitalisierung bemühen muss. Wäre auch so schön, wenn Menschen mehr Gespür für die eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Gefühle, „roten Knöpfe“ und Fähigkeiten hätten, oder? Dann finde ich das Angebot für Meditationskurse durchaus hilfreich.

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