26. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Wegbegleiter

PRAXIS: Das übliche Coaching-Setting dürfte so aussehen, dass sich Coach und Coachee gegenübersitzen, entweder in Räumlichkeiten, die der Coach zur Verfügung stellt, beim Arbeitgeber und Auftraggeber vor Ort oder in „neutralen“ Räumen. Die Variante, beim Coaching zu gehen oder gar zu wandern, hat einige Vorteile (Coaching Schritt für Schritt).

Zunächst ganz allgemein: Gehen tut gut, Gehen in der Natur erst recht. Es vermindert Stress, verlangsamt den Alterungsprozess, ist gut für unseren Muskelapparat, hilft gegen Depressionen und fördert die Kreativität. Letzteres kennt jeder, der mal zum Nachdenken an die frische Luft gegangen ist und dem dann plötzlich die geniale Idee kam. Also könnte ein Spaziergang schon ohne Coach zu neuen Erkenntnissen führen.


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Hinzu kommt, dass beim Gehen so einige störende Einflüsse wegfallen, z.B. typische Statussymbole der Macht wie die Größe eines Büros, seine Ausstattung, ein gewaltiges Gebäude. Auch die Kleidung lässt den Charakter des Formellen verschwinden (es sei denn, der Coachee trägt selbst beim Wandern Lackschuhe oder Stöckelschuhe). Nach Erfahrung des Autors kommt man dadurch schneller auf die wesentlichen Themen.

Ein gravierender Unterschied ist, dass beim Nebeneinander der Blickkontakt entfällt. Oder besser: Er wird, wenn sinnvoll, aktiv hergestellt, indem man zum Beispiel stehen bleibt und sich einander zuwendet, wenn dies notwendig ist. Ohne Blickkontakt hingegen lassen sich heikle Themen mitunter leichter ansprechen. Ein interessanter Aspekt: Es „entsteht ein persönlicher und durch gemeinsames Gehen synchronisierter Kontakt„. Stelle ich mir in der Tat spannend vor: Variationen im Schritttempo können symbolisch für den Coaching-Fortschritt stehen: Man eilt der Lösung entgegen, hält inne und verlangsamt das Tempo, wenn tieferes Reflektieren angesagt ist.

Weitere Erfahrungen des Autors: Noch nie wurde bei ihm ein Termin wegen widriger Wetterbedingungen abgesagt. Im Gegenteil: Der Umgang mit widrigen Umständen und Problemen, im Grunde immer ein Anlass für Coaching oder zumindest ein Thema im Rahmen von Coaching, kann hier bearbeitet werden.

Als ich mit der Lektüre des Beitrags begann, dachte ich, dass mir die Möglichkeit der Visualisierung doch arg fehlen würde, zum Beispiel das Flipchart. Aber in der Natur können viele Dinge genau hierfür genutzt werden: Ob man Steine oder Holzstücke für Aufstellungen einsetzt, Metaphern aus der Umgebung nutzt – da dürfte der kreative Coach in seinem Element sein.

In den Beispielfällen wird zudem deutlich, dass der Autor den gemeinsamen Gang offenbar gezielter einsetzt, also vereinzelte „Sitzungen“ ins Freie verlegt. Sie zeigen, wie beim Wandern plötzlich Parallen zu Fragestellungen wie z.B. drohender Burnout oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf auftreten und zu neuen Perspektiven führen. Ausprobieren.

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