17. Oktober 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Zur inneren Mitte finden

INSPIRATION: Wie wäre es, wenn Sie, um eine gute Führungskraft zu werden, gar keine aufwendigen Seminare zum Thema „Führung“ besuchen müssten, sondern einfach nur einige wenige Aktionen beherrschen müssten, um die Verbindung zu Ihrem „inneren Kern“ herzustellen? Denn, so das Versprechen eines Professors der Columbia Business School, das ist das wahre Geheimnis guter Führung: Wenige Minuten Vorbereitung vor schwierige Situationen, und Sie gelangen in einen Zustand höchster Leistungsfähigkeit (Führen im Flow).

Die Idee dahinter: Wenn wir im Stress sind, können wir kaum angemessen auf kritische Situationen reagieren. Und dummerweise sind wir schon im Stress, bevor wir in Schlüsselsituationen hineingehen. Aber genau dann benötigen wir eben einen anderen Zustand – und das ist der, in dem unsere „innere Mitte“ aktiviert ist.


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5 Arten von Energie

Das Modell kennt fünf Arten von Energie:

  • Sinnhaftigkeit (Verpflichtung zu einer edlen Sache)
  • Weisheit (Ruhe und Empfänglichkeit für die Wahrheit)
  • Wachstum (Interesse und Aufgeschlossenheit für Neues)
  • Verbundenheit (mit Menschen, die uns wichtig sind)
  • Selbstentfaltung („zentriert und frohen Sinnes“)

Klingt arg esoterisch? Keine Sorge, es wird gleich ganz pragmatisch. Wie kommt man in diesen Zustand? Indem man sich im Vorfeld mit einem bestimmten Ereignis beschäftigt. Eine Präsentation einer gravierenden Veränderung vor den Kollegen? Ein normalerweise nervendes Teammeeting? Ein schwieriges Mitarbeitergespräch? Dann lautet der erste Schritt: Setzen Sie sich ein positives Ziel für diese Situation. Z.B. „Ich verstehe die Probleme der Kollegen, erlange ihr Vertrauen und erzeuge Offenheit für die anstehenden Maßnahmen.“ Oder: „Ich strahle im Meeting Gelassenheit aus, gehe besonnen mit sich wiederholenden Argumenten um und führe zu Ergebnissen, die von allen akzeptiert werden.“

Aufwärmübungen

Und jetzt kommt’s: Dann wählen Sie sich drei bis fünf kleine Aktionen aus, die Ihnen helfen, das Ziel zu erreichen. Hierfür gibt es einen Katalog mit 25 Einzelaktionen, die den oben genannten Energiequellen zugeordnet sind. Zu vergleichen mit Aufwärmübungen von Spitzensportlern, die sich sorgfältig auf einen wichtigen Wettkampf vorbereiten. Man könnte es auch „mentales Training“ nennen.

Wie muss man sich das vorstellen? Hier mal einige Beispiele:

Sinnhaftigkeit – eine mögliche Aktion: Appellieren Sie an Werte und Ziele, indem Sie die Werte, die den anderen wichtig sind, erkennen und sie mit dem verbinden, was Sie erreichen wollen.

Weisheit – eine mögliche Aktion: Entwaffnen – indem Sie bei Meinungsverschiedenheiten nach etwas Wahrem in dem suchen, was der andere sagt und das dann bestätigen.

Wachstum – eine mögliche Aktion: Bitten Sie um Rat – indem Sie die anderen bitten, ihre Gedanken mit Ihnen zu teilen.

Verbundenheit – eine mögliche Aktion: Vertiefen Sie die Beziehungen, indem Sie Beziehungsangebote annehmen und diese auch von sich aus machen.

Selbstentfaltung – eine mögliche Aktion: Erkennen und benennen Sie Stärken, indem Sie z.B. hervorheben, wie der Mitarbeiter in einer vergleichbaren Situation souverän und gelassen reagiert hat.

Dies sind fünf von den angebotenen 25 Aktionen, hier noch einige weitere: Eine Heldenreise beginnen, erst denken, dann handeln, Gedanken neu ordnen, die passende Perspektive finden, Fehler einräumen, Empathie zeigen, Freude ausstrahlen …

Und so soll das funktionieren: Je nach Situation wählen Sie aus dem Katalog drei bis fünf Aktionen aus und spielen diese in Gedanken durch. Und dann fokussieren Sie sich in der schwierigen Situation auf genau diese Aktionen. Sie können z.B. gleich mit einer von ihnen in das Meeting gehen, indem Sie sich am Anfang für Ihre Ungeduld beim letzten Treffen entschuldigen (Fehler einräumen). Nach der Vorstellung eines schwierigen Themas bitten Sie die Kollegen um Vorschläge, wie sie damit umgehen würden (um Rat bitten) usw.

Enorme Leistungssteigerungen

Letztlich geht es darum, vorbereitet in die jeweilige Situation zu gehen. Aber eben nicht für alle Eventualitäten, sondern mit dem Fokus auf wenige Aktivitäten, die man vorab schon einmal gedanklich durchgespielt hat. Laut einer „Studie“, bei der Führungskräfte bei SAP in der Anwendung dieser Methodik geschult wurden, stiegen deren Beurteilungen „doppelt so stark an wie bei den restlichen Führungskräften“. Und ihre Leistungen stiegen um durchschnittlich 135%.

Auch wenn das dick aufgetragen erscheint: Ich kann mir gut vorstellen, dass es enorm hilft, den Fokus auf wenige Aspekte des eigenen Verhaltens zu richten. Man muss es nur machen, und daran scheitert es in der Regel. Andererseits: Viele Menschen machen sich alle möglichen Sorgen im Vorfeld einer schwierigen Situation und stellen sich vor, was alles schief gehen kann. Wer dafür Zeit hat, der könnte diese sicherlich besser nutzen – im Sinne des empfohlenen Vorgehens.

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Ein Gedanke zu “Zur inneren Mitte finden

  1. Führungskräfte – ob Weiblein oder Männlein – sollten
    • sehr solides Fachwissen haben
    • eine ordentliche gutbürgerliche Bildung/Erziehung haben
    • vor jeder Kommunikation 5x langsam einatmen und 5 x langsam ausatmen

    dann klappt es auch mit der Führung – ohne Seminare.😀

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