11. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Aussteigen – wenn man sich traut

INSPIRATION: Den Traum träumen viele, aber ihn in die Tat umsetzen – das können sich die wenigsten vorstellen. Aussteigen aus dem Alltag des Angestellten, etwas ganz Neues starten? Karriere-Reboot nennt das die managerSeminare in der Ausgabe 6/2014 (Auf zu neuen Ufern). Und beschreibt die Ergebnisse einer Befragung von 30 Menschen, die diesen Schritt gewagt haben und ihn im Nachhinein als erfolgreich beschreiben. Das Interessante daran: Es fanden sich vier wesentliche Hemmnisse, die vermutlich weniger Entschlossene davon abgehalten hätten, das scheinbar sichere „Nest“ zu verlassen.

  1. Masterplan-Zwang: Man möchte sich gegen jede Eventualität wappnen, alles perfekt machen, den ultimativen Plan erstellen. Mag sein, dass es Menschen gibt, die genauso vorgegangen sind – hier aber wird berichtet, dass man eben vieles doch nicht planen kann und ab einem bestimmten Punkt einfach den ersten Schritt tun muss, auch wenn er ins Ungewisse führt.
  2. Selbstzweifel: Egal wie gut die Idee ist – irgendwann überfällt die Meisten die Angst, dass die eigenen Fähigkeiten nicht reichen, die Nachfrage nicht groß genug ist, das Produkt doch nicht so großartig ist wie ursprünglich angenommen.
  3. Ablehnendes Umfeld: Wer anderen von seiner Idee berichtet, wird meist Anerkennung und Bewunderung ernten – aber wenn er Ernst macht, schlägt diese rasch um in Bedenken und Widerstand. Selbst in Angestellten-Verhältnissen lassen die Freunde kein gutes Haar an dem Vorhaben, was ziemlich desillusionierend sein kann.
  4. Goldener Käfig: Auch diese Hürde ist typisch und nur allzu verständlich. Oft ist das Einkommen gut bis sehr gut und der Vertrag im alten Job unbefristet. Kein Wunder, dass sich die Angst breit macht, es könnte finanziell nicht reichen – was dann?

Wie sind die erfolgreichen Aussteiger damit umgegangen? Klare Erfolgsrezepte gibt es nicht. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass es ungemein hilft, wenn die eigene Familie hinter einem steht. Es gibt kaum etwas, dass mehr Sicherheit gibt, als wenn der Partner sagt: „Riskier es, ich geh den Weg mit dir, auch wenn das finanzielle Einbußen bedeutet oder andere Arbeitszeiten.“ Wer diese Unterstützung nicht direkt findet, der sollte den Schritt tunlichst nicht gegen den Widerstand gehen, sondern die folgende Frage mit seinem Partner oder Familienmitgliedern gemeinsam beantworten: “ Was genau benötigt Ihr, um mich bei meinem Schritt zu unterstützen?“


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Selbstzweifel sind extrem hinderlich, aber sie haben ja auch eine gute Absicht: Sie warnen uns vor möglichen Stolpersteinen. Mir hat in diesem Fall geholfen, mir Situationen ins Gedächtnis zu rufen, in denen ich in meinem Berufsleben erfolgreich war und Dinge trotz vorheriger Zweifel in die Tat umgesetzt habe. Meine Erfahrung zeigt, dass diese Zweifel dennoch immer wieder auftreten, sie aber mit zunehmender Dauer der Selbstständigkeit ihren Schrecken verlieren. Sie werden mehr zu alten Bekannten, denen man hin und wieder über den Weg läuft und dann freundlich, aber bestimmt eine Absage erteilt.

Und was ist mit dem Drang, Dinge komplett zu planen? Da bin ich ganz bei den Autoren dieses Beitrages: Vergessen Sie es! Planen Sie die ersten Schritte, diese aber konkret und sorgfältig. Wenn Sie wissen, was Sie als erstes unternehmen werden, sollte das ausreichend Sicherheit geben – der Rest ist ohnehin nicht absehbar.

Und dann gehen Sie los. Zu einfach? Dann stellen Sie sich die Frage, die mir den letzten Anstoß gegeben hat: „Was genau müsste passieren, damit du den Sprung wagst?“ Meine Antwort ließ sich überraschend leicht in die Tat umsetzen.

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